Gas- und Stromkosten stoppen: So spart man im Haushalt Energie
Die einen spüren es bereits im Geldbörsel, auf andere wartet wohl eine hohe Nachzahlung: Die Kosten für Haushaltsenergie sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Viele Energieversorger haben die Preise für Strom und Gas erhöht. Sich nach einem neuen Lieferanten und einem günstigeren Tarif umzusehen – was bisher funktionierte – macht im Moment wenig Sinn. Denn das Angebot ist stark eingeschränkt, in vielen Regionen findet sich gar kein Anbieter, schon gar keiner mit günstigeren Konditionen als der bestehende.
Versorger nicht wechseln
Das Vergleichsportal Durchblicker rät Kunden mit stabilen Tarifen wegen des Ausnahmezustands an den Energiemärkten vorläufig von Energieanbieterwechsel ab. Geschäftsführer Reinhold Baudisch empfiehlt konkret all jenen, „die nicht von einer baldigen Preiserhöhung betroffen sind, den Versorger derzeit nicht zu wechseln“.
Bis zu 80 Prozent Steigerung
Der Preismonitor der E-Control für Februar weist 43 Tariferhöhungen bei Strom und zwölf bei Gas aus, zumeist mit Stichtag 1. Jänner 2022. Die Steigerungen bewegen sich bei Strom meist um die 20 bis 80 und bei Gas zumeist zwischen 20 und 40 Prozent. „Der Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine hat ein neues Kapitel auf den internationalen Energiemärkten aufgeschlagen. Die Auswirkungen werden bei den heimischen Haushalten ankommen“, so Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.
Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh Strom und 15.000 kWh Gas erhöhen sich die Kosten damit laut Regulierungsbehörde um bis zu 180 Euro bei Strom und über 300 Euro bei Erdgas im Jahr, eine deutliche Mehrbelastung. Für einen durchschnittlichen Haushalt im Osten Österreichs fallen jährliche Mehrkosten von 420 Euro an, rechnet die Arbeiterkammer vor.
Tipps zum Sparen
Doch wo lässt sich jetzt Energie im Haushalt einsparen? Die meiste Energie geht für das Heizen auf, am wenigsten ins Gewicht fällt die Beleuchtung. In der Küche hängt viel davon ab, welchen Energieeffizienz-Standard die genutzten Haushaltsgeräte haben.
Heizen:
– Temperatur absenken: Jedes Grad weniger spart sechs Prozent Heizenergie. Wohn-, Bad- und Kinderzimmer brauchen 20 bis 23 Grad, in der restlichen Wohnung reichen 16 bis 18 Grad.
– Einmal im Jahr sollten die Heizkörper entlüftet werden, das kann den Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent senken.
– Die Radiatoren regelmäßig abstauben und innen reinigen, damit sie die volle Heizleistung liefern.
– Die Radiatoren nicht verbauen oder hinter schweren Vorhängen verstecken, damit die Wärme im Raum gut zirkulieren kann.
– Heizanlage regelmäßig warten.
Baden/Duschen:
– Sparduschkopf verwenden: Dieser hat einen Durchflussbegrenzer, dadurch wird um 30 Prozent weniger Warmwasser verbraucht, so Ewald Gärber, Experte für Bauen, Wohnen und Energie der Umweltberatung.
– Kurzes Duschen ist sparsamer als ein Vollbad. Gärber: „Dabei spart man zwei Drittel der Energie.“
Geräte:
– Werden die Elektrogeräte nicht gebraucht, sollte man sie ganz ausschalten. Im Standby-Modus verbrauchen sie Strom.
- Auch Handykabel verbrauchen Strom, wenn sie am Netz hängen.
– Steckdosenleisten mit Netzausschalter nutzen.
Fenster und Türen:
– Gut abdichten, damit die Wärme im Raum bleibt.
– Kurz Stoßlüften, nicht Fenster über einen längeren Zeitraum gekippt lassen.
Kochen:
– Deckel auf Töpfen und Pfannen zu verwenden spart viel Energie.
– Mit Nachwärme kochen und backen: das bedeutet, die Herdplatte oder das Backrohr nicht bis das Essen fertig ist auf höchster Stufe laufen zu lassen, sondern rechtzeitig abschalten, Herdplatte und Backrohr heizen noch einige Zeit nach.
– Den Herd nicht zu nah am Kühlschrank aufstellen, denn dann braucht der Kühlschrank mehr Energie, um zu kühlen.
– Der Wasserkocher verbraucht weniger Energie als der Topf Wasser am Herd.
– Besser den Geschirrspüler im Sparmodus verwenden als mit der Hand spülen.
Kühlen:
– Bedenken, wie viel Kühlgut man wirklich braucht und damit einen Zweit- oder Dritt-Kühlschrank vermeiden. Kühlschränke nicht auf den Balkonstellen, dort ist der Energieverbrauch höher.
Waschen:
– Die Waschmaschine nur einschalten, wenn sie voll ist und Eco-Sparprogramme verwenden.
– Wäscheleine statt Trockner verwenden spart Energie.
Unter www.e-control.at/energiespar-check-info können Sparpotenziale analysiert werden.
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