So reduzieren Sie Ihre Stromkosten im Haushalt

Eine Hand steckt einen Stecker in eine Steckerleiste
Welche Haushaltsgeräte verbrauchen übermäßig Strom und wie lässt sich selbst bei der Weihnachtsbeleuchtung Energie einsparen?

Hand aufs Herz, wer liest schon regelmäßig genau seine Stromrechnungen oder macht sich Gedanken, woher der Strom, den man zu Hause bezieht, eigentlich kommt? Viele Menschen beschäftigen sich zum ersten Mal mit dem Thema Strom, wenn ein Umzug bevorsteht, oder die Stromrechnung überraschend hoch ausgefallen ist. So selbstverständlich ist die Energie aus der Steckdose für uns mittlerweile geworden.

Ob beim Wäschewaschen, beim Blick in den Kühlschrank, oder beim Streamen – Strom ist allgegenwärtig in unseren Haushalten. Es kann also nicht schaden, sich einmal bewusst mit dem Thema auseinanderzusetzen. Denn bereits mit wenig Hintergrundwissen lassen sich nicht nur Stromkosten einsparen, auch die Umwelt profitiert davon.

Karin Gruber, Energieberaterin bei der EB Plus, empfiehlt, sich zunächst einmal einen Überblick über den eigenen Stromverbrauch zu verschaffen. Und zwar: „Indem man sich regelmäßig die Jahresabrechnungen anschaut und auf grobe Unterschiede, aber auch auf Details wie den Verbrauch in Kilowattstunden achtet.“

Kühlgeräte

Im Haushalt gehe es vor allem darum, sich zu überlegen, wo man Energie einsparen könnte, ohne dabei die Lebensqualität zu mindern, so Gruber. Einige Geräte in der Wohnung können zu richtigen „Stromfressern“ werden, insbesondere wenn sie nicht gewissenhaft benützt werden. „Kühl- und Gefriergeräte sind oft zu kalt eingestellt“, erklärt die Energieberaterin. Sieben bis acht Grad würden im Kühlschrank völlig ausreichen.

Schon bei nur einem Grad kälter als notwendig, verbrauche man ungefähr fünf bis sechs Prozent mehr Strom, meint Expertin Karin Gruber. Dazu kommt es auch immer auf den Zustand der Geräte an. Ein neuwertiger, energieeffizienter Kühlschrank verbraucht etwa 130 Kilowattstunden Strom im Jahr, während ein altes Gerät bis zu 300 kWh verbraucht. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 0,20 Euro/kWh im Jahr spart man mit einem modernen Kühlschrank also 34 Euro im Jahr. Damit könnte man bereits einmal Mittagessen oder ins Theater gehen.

Beleuchtung

Auch die Beleuchtung in den Innenräumen spielt eine Rolle beim Stromverbrauch. Hier sollte man die energieeffiziente LED-Lampe gegenüber Glühbirnen oder Halogenlampen bevorzugen. Denn eine 60-Watt-Glühlampe verbraucht bei einer täglichen Nutzung von zehn Stunden um die 219 kWh im Jahr. Im Vergleich verbraucht eine LED-Lampe mit derselben Leistung nur 36,50 kWh pro Jahr. Die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr sollte also eine mit LED-Lichtern sein.

Energielabel zur Orientierung

Auch wenn man – in Hinblick auf die Nachhaltigkeit – seine Haushaltsgeräte nur erneuern sollte, wenn sie tatsächlich nicht mehr funktionieren, haben Waschmaschinen und Kühlschränke irgendwann ein Ablaufdatum. Vor dem Kauf eines neuen Geräts gibt es einiges zu beachten. Unter anderem das EU-Energielabel. Reinhard Haas ist Professor am Institut für Systemenergie an der TU Wien und weiß mehr darüber:

„Wir haben heute bessere Geräte als noch vor zwanzig, dreißig Jahren. Ein Produkt mit der Kennzeichnung „A“ ist momentan das energiesparendste auf dem Markt.“ Vom Kauf eines Geräts, das beispielsweise nur ein „D“- Kennzeichen aufweist, rät der Professor ab.

Öko-Strom für Zuhause

Strom sparen sollte man nicht nur des Geldes wegen, sondern auch zunehmend für den Klimaschutz . Wo kommt der „normale“ Strom, den wir beziehen eigentlich her? Hauptsächlich aus Gaskraftwerken erklärt Haas. „Beim Öko-Strom hingegen ist gewährleistet, dass der Strom zu hundert Prozent aus erneuerbarer Energie kommt.“ Also aus Wasser- und Windkraft, oder reiner Sonnenenergie.

Haas empfiehlt, vor einem Wechsel zu Öko-Strom, auf der Plattform der E-Control Preise zu vergleichen und sich dort über aktuelle Tarife zu informieren. Diese sei im Unterschied zu anderen Vergleichsportalen neutral.

– Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht rund  3500 kWh an Strom im Jahr

– Kühl- und Gefriergeräte können zu „Stromfressern“ im Haushalt werden. Sind sie zu kalt eingestellt, verbrauchen sie zu viel Energie. Sechs bis sieben Grad reichen im Kühlschrank aus

– Bei der Anschaffung neuer Haushaltsgeräte sollte man auf das EU-Energielabel achten.  A  Geräte sind am energiesparendsten

– Stomanbieter regelmäßig vergleichen. Eventuell einen Wechsel zu einem günstigeren Anbieter machen. Vor einem Wechsel am besten auf der Plattform der E-Control Austria Tarife vergleichen

– LED-Lampen sind im Gegensatz zu Glühbirnen oder Energiesparlampen am energieeffizientesten

– Elektronische Geräte können bei längerer Nichtnutzung ausgeschaltet werden. Auch den WLAN-Router kann man über Nacht ausstecken

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