Schafe, Enten und Bienen: Diese (Haus-)Tiere können Sie mieten
Die Nacktschnecken haben große Teile der liebevoll gezogenen Ernte im Gemüsebeet vertilgt, der Rasenmäher ist laut und das wöchentliche Mähen nimmt wertvolle Freizeit in Anspruch; die Kinder wünschen sich ein Haustier, die Eltern, dass die Pflanzen im Garten bestäubt werden – für eine bessere Ernte.
Für all das gibt es eine – ungewöhnliche und biologische – Lösung: Laufenten, Bienen, Schafe, und Hühner kann man mieten.
1. Hühner
Hühner werden immer öfter als Haustiere gehalten. Es macht Freude, sie zu beobachten und morgens auf Eiersuche zu gehen. Jedes Tier legt rund 150 Eier pro Jahr. Der Hendlring in Hietzing vermietet zum Beispiel Hühner in Wien und Umgebung. „Das läuft sehr gut“, so der Betreiber des Hendlrings, der die Tiere auch dann betreut, wenn die Mieter gerade auf Urlaub sind.
Die Kosten für zwei Hühner inklusive Starterset (Futter sowie Wasser- und Futterspender) betragen 24 Euro pro Monat. Will man einen Stall dazu mieten, erhöht sich dieser Betrag um 22 Euro, hinzukommen Kosten für den Aufbau und die Demontage des Stalls (75 Euro).
Der Hühnerstall wird mit einer automatischen Hühnerklappe mit Zeitschaltuhr geliefert. Hinzu kommt eine Liefer- und Abholpauschale, sofern man die neuen Haustiere nicht selbst abholt. Um Hühner zu halten, braucht man eine ruhige Gartenecke, rund 35 Quadratmeter groß, dieser Teil sollte gut umzäunt sein, am besten zusätzlich mit einem Elektrozaun. Auch diesen bietet der Hendlring an.
Anbieter: www.hendlring.at
2. Bienen
Bienenhaltung ist heute hip, es gibt immer mehr Hobbyimker. Die „Biene Burgenland“ zum Beispiel besitzt 150 Bienenvölker, die für zwei oder drei Monate gemietet werden können.
Das kostet 290 Euro pro Stock, in dieser Zeit kann man beobachten, wie die Bienen im eigenen Garten Nektar sammeln und Blüte für Blüte bestäuben. Die Leih-Imker erhalten nach der Saison den fertig abgefüllten Honig „ihrer“ Bienen.
Wichtig: Der Bienenstock muss an einem windgeschützten Platz stehen, das Grundstück mindestens 100 Quadratmeter groß sein. „Außerdem muss die Gemeinde darüber informiert werden, wenn ein neuer Bienenstock aufgestellt wird“, sagt Imker Markus Bleich.
Denn es gibt Schutzzonen, wo keine Bienenstöcker aufgestellt werden dürfen. Auch wenn der Stock nahe einem anderen Imker aufgestellt werden soll, muss dieser informiert werden. „Privatkunden geht es meist darum, dass sie Obstbäume haben, die wenig tragen“, so der Imker. Oft höre er dann, dass diese dann Früchte zu verschenken haben, weil die Ernte so gut war.
Anbieter: www.biene-burgenland.at
3. Schafe
„Wir määähen“ ist das Motto, wenn Mietschafe den Rasenmäher ersetzen. Andreas Kapitzke ist Nebenerwerbslandwirt in Niederösterreich und vermietet seine 50 bretonischen Zwergschafe, die jede Wiese kurz und regelmäßig abgrasen.
„Es läuft hervorragend“, sagt er. Vor allem jetzt im Herbst bekommt er viele Anfragen für den nächsten Sommer. Die Voraussetzung, um Kurzzeit-Schäfer zu werden, ist eine Wiese mit mindestens 500 Quadratmetern, die sicher umzäunt ist.
„Vier Schafe sind das Minimum, denn es sind Herdentiere“, sagt der Schäfer. Er vermietet sie in Gruppen zu viert oder zu sechst. Die Schafe brauchen einen kleinen Unterstand und ausreichend Grünzeug zum Fressen. „Sonst kosten sie beim Nachbarn“, weiß der Schäfer.
Die Mietdauer reicht von 14 Tagen bis zum gesamten Sommer. Andreas Kapitzke bringt und holt die Schafe mit einem Anhänger, er fährt dazu maximal 90 Minuten, um die Tiere nicht zu sehr zu belasten.
„In Niederösterreich bis in Waldviertel, in Oberösterreich bis nach Linz.“ Kapitzke will den Menschen die Tiere näherbringen, seine Zielgruppe sind vor allem Familien.
Mit Nachbarn hatte der Schäfer bisher keine Probleme. Die Mietkosten hängen davon ab, ob ein zusätzlicher Zaun angebracht werden muss sowie Bäume vor Fraßschäden geschützt werden müssen. Mit rund 400 Euro für einen Sommer – ohne diese Extrakosten – müsse man rechnen, so Kapitzke. Den Winter verbringen die Schafe bei ihm im Stall.
Anbieter: www.mietschafe.at; www.sharedsheep.com
4. Enten
„Rent an ent“ heißt es, wenn Landwirte Laufenten zur Miete an. Tage- oder wochenweise, oder über den ganzen Sommer. Was sie brauchen, ist ein kleiner, verschließbarer Stall zum Schutz vor Marder und Fuchs und ein Grundstück, das gut eingezäunt ist.
Außerdem eine Wasserstelle, das kann ein Gartenteich sein, es reicht aber auch eine oder mehrere Zinkwannen gefüllt mit Wasser. Da sie Herdentiere sind, sollte man nicht eine Laufente alleine, sondern sie besser im Doppelpack mieten. Zu zweit gelingt es ihnen, einen Garten mit rund 1.000 Quadratmetern vollkommen schneckenfrei zu halten – und das auf ökologische Weise.
Allerdings lieben sie auch Salat und andere frische Blättchen, daher sollte Gemüse am besten im Hochbeet angebaut werden, wo die hungrigen Schnäbel nicht hinkommen. Zusatznutzen: Laufenten legen fast jeden Tag ein Ei, in Summe rund 150 bis 200 Stück im Jahr.
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