Holz-Kosmetik: Welches Holz braucht was?
Holzmöbel- und Böden begleiten uns oft ein Leben lang. Sie altern regelrecht mit uns mit. Früher oder später lassen sich deshalb Gebrauchsspuren, Kratzer und Abnutzungen kaum vermeiden. Das ist jedoch noch kein Grund, uns von vertrauten Stücken zu trennen. Im Gegenteil, Holz ist beständig und pflegeleicht – wenn man es richtig behandelt.
Holzpflege
Die Pflege des Naturmaterials fängt bereits beim Klima in der Wohnung an: „Generell sollte man auf die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Raum achten“, empfiehlt Gregor Karl, Geschäftsführer der Firma „Holz Republic“ in Wien. Diese sollte zwischen 18 und 25 Grad liegen, die Luftfeuchtigkeit um die 40 bis 60 Prozent betragen. Bei zu hoher Raumfeuchte kann es passieren, dass das Holz aufquillt und seine Form verändert.
Raumtemperatur
Dann spürt man zum Beispiel Unebenheiten auf Oberflächen, oder die Holzfenster lassen sich plötzlich schwerer öffnen. Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Luft zu trocken ist. Dann zieht sich das Holz zusammen und im Parkettboden bilden sich Spalten. Kurz gesagt: Die Raumtemperatur und Feuchtigkeit, die wir selbst als angenehm empfinden, sind auch für unsere Holzmöbel- und Böden optimal.
Oberflächenbehandlung
Massivholz wird aber nicht nur durch das Klima beansprucht, sondern auch durch eine intensive Nutzung. Deshalb brauchen zum Beispiel Esstische, Schreibtische, Stühle und eben auch Holzböden eine regelmäßige Oberflächenbehandlung.
Regelmäßig Ölen
Florian Linkseder ist Lehrer an der Abteilung für Holztechnik an der HTL Mödling und weiß, worauf es ankommt: „ Einen Tisch sollte man regelmäßig ölen. Geölte Holzmöbel haben den Vorteil, dass man immer wieder nachölen kann, ohne die Oberflächen komplett abschleifen zu müssen. Außerdem kommt die Holzstruktur gut zur Geltung. Ein geöltes Möbel fühlt sich sehr natürlich an.“
Leinöl zur Holzpflege
Bei der Wahl des richtigen Öls kann man sich auf die gängigen Hersteller im Fachhandel verlassen, oder man greift einfach zu einem natürlichen Hausmittel: „Am besten eignet sich Leinöl, das enthält viele ungesättigte Fettsäuren und härtet deshalb gut aus“, erklärt Linkseder. Olivenöl ist hingegen weniger sinnvoll, da es nicht aushärtet und dadurch einen Ölfilm auf der Holzoberfläche hinterlässt. Beim Ölen gilt die Regel Weniger ist mehr: „Lieber sparsam, dafür öfter auftragen und anschließend mindestens 24 Stunden, bei Leinöl sogar mehrere Tage, austrocknen lassen“, so der Holzexperte.
Lackierte Oberflächen
Bereits lackiertes Holz, wie zum Beispiel versiegelte Parkettböden oder Wohnmöbel kann man ebenfalls von Zeit zu Zeit auffrischen. Dabei sind die Behandlungsmöglichkeiten für den Heimbedarf allerdings begrenzt.Leichte Kratzer und Abnutzungen lassen sich mit bewährten Möbelpolituren ausbessern. Die gibt es in jedem Baumarkt. Zum Auftragen eignet sich ein weiches Baumwolltuch, mit dem man die Politur dann ein- oder mehrmals einarbeitet. Sind die Kratzer jedoch schon zu tief und zu viele große Dellen im Holz , muss man die Oberfläche großflächig bearbeiten. Diese Arbeit sollte man jedoch eher einem Profi überlassen.
Vorbeugen und Schützen
Deshalb gilt gerade bei Holzfußböden: Vorbeugen und bestmöglich schützen. Denn ist der Schaden erst einmal entstanden, wird es nachher aufwendig und nicht selten teuer. Florian Linkseder empfiehlt: „Eine Möglichkeit ist ein Schmutzfänger beim Eingang, da können Steinchen und Schmutz von den Schuhen bereits grob entfernt werden. Filzgleiter bei den Stühlen sind auch sinnvoll und sollten regelmäßig kontrolliert werden.“ Wenn der Holzboden einmal schmutzig wird, kann man ihn ohne Bedenken wischen. Allerdings nicht mit aggressiven Reinigungsmitteln, sondern ausschließlich mit lauwarmen Wasser oder sanften Holzreinigern.
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