Erste Hilfe für Denkmäler leistet eine niederösterreichische Firma
Die Liste an Bauten, um die es geht, liest sich wie das Who-is-Who der großen Bauwerke rund um den Globus.
Von der Cheopspyramide in Ägypten über das Diana-Memorial im Londoner Hyde Park, die Akropolis in Athen bis zum Petersdom in Rom. Sie alle sind aus Stein – und haben eine Auffrischung gebraucht.
Margit Leidinger ist Steinkosmetikerin
Diese kommt aus Österreich. Die Firma Finalit mit Sitz im niederösterreichischen Baden ist spezialisiert auf Stein- und Fliesenoberflächen. Margit Leidingers Vater, sie ist Geschäftsführerin von Finalit, war Steinmetzmeister.
Oberflächen von Denkmälern werden gepflegt
Leidinger selbst hat sich auf Steinpflege spezialisiert, auf Steinkosmetik. Was es dafür braucht, entwickelt das Unternehmen selbst. Pflegeprodukte und spezielle Bürsten, mit denen der Stein bearbeitet wird. „Diese werden auf Reinigungsmaschinen gespannt, die Porzellanbürste für Weichgestein, die Diamantbürste für Hartgestein“, erklärt Leidinger.
Fliesen und Steinoberflächen werden gereinigt
So können Oberflächen gereinigt, gepflegt, aber auch verfestigt werden. Margit Leidinger erklärt es am Beispiel der Stufenpyramide in Kairo, die aus übereinandergestapelten Steinblöcken besteht. „Der Wind, wirkt wie eine Sandstrahlung, daher sind manche Blöcke halbverwittert.“ Mithilfe chemischer Produkte könne Finalit ein Weichgestein wie Kalkgestein oder Marmor näher zu einem Hartgestein wie Granit bringen.
Böden der Albertina wurden gereinigt und imprägniert
Neben den vielen klingenden Namen – dazu zählen auch das Parlament in Wien, die Zentrale der Österreichischen Nationalbank und die Albertina – kommen die Produkte auch für kleinere Projekte zum Einsatz. Bodenbeläge in Stiegenhäusern zum Beispiel können gereinigt und imprägniert werden.
Oberflächen selbst reinigen
Hier können Kunden auch selbst zur Tat schreiten, die Produkte sind auch in Baumärkten erhältlich. „Meist reichen die Reiniger, die Bürsten braucht man nur für spezielle Projekte im Profibereich“, erklärt Leidinger. Es sei auch nachhaltiger, einen alten Boden zu behandeln, als ihn zu erneuern. Was kostet die Dienstleistung? Rund 28 Euro pro m2, beziffert die Finalit-Chefin.
Notre Dame
Ein Projekt, das auf der Wunschliste von Margit Leidinger steht, ist die Kirche Notre Dame in Paris. Sie war bereits vor Ort, um sich die Schäden anzusehen, und ist zuversichtlich, dass ihr Unternehmen dafür einen Auftrag an Land ziehen wird. „Es geht in erster Linie um das Erkennen, was das Problem ist. Wenn man weiß, was zum Beispiel einen Fleck verursacht hat, kann man ihn auch entfernen.“ Finalit gibt es in Österreich, Deutschland, Tschechien und Griechenland, über ein Franchisesystem werden neue Märkte erschlossen.
Kommentare