Die neuen Salzwelten: Die Geschichte des Salzes wird neu erzählt
Die Salzwelten Salzburg sind seit 1568 öffentlich zugänglich und zählen weltweit zu den ältesten ihrer Art. Die beliebte Attraktion mit jährlich mehr als 200.000 Besuchern wurde nun umfassend neugestaltet. Am Gebäudeensemble war viele Jahre hindurch kleinteilig zugebaut worden. Für ein neues Gesamtkonzept wurde das Wiener Architekturbüro the next ENTERprise Architects ausgewählt. Gemeinsam mit Sabine Dreher/Liquid Frontiers und Matthias Hosp/ARTFABRIK wurde die Neuinszenierung der Salzwelten umgesetzt.
Neugestaltung orientiert sich an der Architektur im Bergbau
Im Vordergrund des Umbaus „Ober Tage“ standen die Orientierung und die Optimierung der Abläufe. Die Bestandsgebäude wurden durch verbindende Elemente wie eine neue einheitliche Überdachung inklusive Wegführung sowie großzügige Öffnungen und Erweiterungen zu einem zusammenhängenden Ganzen zusammengefasst. Neu ins Leben gerufen wurden sogenannte „Inselformationen“, etwa der Terminal beim Parkplatz, das neue Besucherzentrum, das Bistro, der Brückenshop, der Previewraum als Zubau oder die Plaza im Freien. Das Keltendorf wurde zum „Erlebnis.Kelten.Berg“ umstrukturiert. Insgesamt wurde die Aufenthaltsqualität verbessert. „Dem Ort wurde durch den Umbau eine zeitgemäße Raumkultur zugeführt, die nicht nur der Funktionalität verpflichtet ist, sondern auch über eine lustvolle Leichtigkeit verfügt“, sagt Ernst J. Fuchs, leitender Architekt des Büros the next ENTERprise Architects.
Kristalliner und orangefarbener Charakter des Salzsteins
Die Neugestaltung lehnt sich an die Ingenieursarchitektur im Bergbau an. So ist der trichterförmige Zugang zum Besucherzentrum zum Beispiel von der Konstruktionsweise eines Schachtes inspiriert, gekalkte Massivholzbalken verleihen dem Bestand Robustheit. Die gewählten Materialien und Farben orientieren sich am kristallinen und orangefarbenen Charakter des Salzsteins sowie an den Stollen- und Industriebauten des Bergwerks mit seinen Holzbohlen und Stahlkonstruktionen.
Salzige Umgebung erlebbar
„Es wurde der Versuch unternommen, die ‚salzige Umgebung’ assoziativ durchgängig erlebbar zu machen. Die Farbe des Salzsteines und das Glänzende im Salz, das beim Salzabbau nahezu aufblitzt, wird beispielsweise in den weißsilbrig schimmernden Stahlkonstruktionen und orangefarbenen Glasplatten formal aufgegriffen“, beschreibt der Architekt Ernst J. Fuchs. Das Schaubergwerk „Unter Tage“ wurde federführend von Sabine Dreher vom Büro Liquid Frontiers konzipiert und in Zusammenarbeit mit der Medienproduktion ARTFABRIK neu inszeniert.
Stahlkonstruktion und orangefarbene Platten
Unter Berücksichtigung des Vermittlungsauftrags der benachbarten UNESCO-Weltkulturerbestätte Hallstatt wurde ein Konzept entwickelt, das auf unterhaltsame Art und Weise die Geschichte des vermutlich ältesten Schaubergwerks der Welt authentisch erzählt. Vier Epochen des Salzabbaus (Gegenwart, Barock, Mittelalter, Eisenzeit) werden hier in Form von multimedial gestalteten Schaukammern erläutert. Diese Zeitreise erfolgt abwechselnd über eine Fahrt mit der Grubenbahn, zwei Bergwerksrutschen sowie einer Floßfahrt über den unterirdischen Salzsee. Die reduzierte, moderne Ästhetik der Schaukammern, mit eigens entwickeltem Lichtkonzept und eindrucksvoll inszenierten Salzskulpturen, bietet Besuchern ein besonderes Erlebnis.
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