Alexa, Licht an, heißt es im smarten Zuhause
Der Kaffee steht morgens frisch aufgebrüht bereit, die Jalousien schließen sich bei Lichteinfall. Und sobald der Bewohner den richtigen Raum betritt, beginnt über die Multimediaanlage stimmungsvolle Musik zu spielen. Das alles ist mit einem sogenannten Smart Home möglich. Statistiken zeigen, dass im vergangenen Jahr rund jeder vierte Österreicher Smart Home Lösungen nutzte. Mit Alexa und Co haben solche Systeme dabei freilich wenig zu tun. Doch was heißt „smart“ im Zusammenhang mit Wohnen überhaupt?
Was ist smart?
„Nur weil ich den Fernseher oder das Licht mit einer App ein- und ausschalten kann, ist das noch lange nicht smart“, sagt Nikolaus Wagner, Geschäftsführer des Wiener Unternehmens Button (im Bild), das Smart House-Konzepte erstellt und anbietet. Viel mehr integrieren Smart Home Lösungen eine Vielzahl an Einzelgeräten, sodass alles zentral gesteuert werden kann und die smarten Geräte aufeinander reagieren. Das können neben der Beleuchtung und Beschattung auch Multimediaanlagen sein. Zudem spielen auch Zutrittslösungen, die sich mittels Fingerabdruck aufsperren lassen, immer häufiger eine Rolle. Und natürlich Alarmanlagen, die Hausbesitzer von unterwegs steuern können. „Man sollte hier darauf achten, dass das Unscharf stellen nicht von extern funktioniert. Das könnte sonst eine Sicherheitslücke sein.“
Sicherheit spielt eine große Rolle
Sicherheit ist unter Smart Home-Kunden sowieso ein wichtiger Trend, einfach zu bedienen soll es ebenfalls sein und ästhetisch. „Und auch maßgeschneiderte Lösungen sind gefragt“, erklärt Wagner und berichtet von Immobilien, in denen Licht- und Audiosysteme automatisch reagieren, wenn man den Raum betritt oder von Sicherheitssystemen, die dank Infrarot Eindringlinge erkennen und die Alarmanlage auslösen.
Was kostet das Smart Home?
Dass Smart Home-Konzepte nicht nur etwas für den Premium Living Bereich sind, bestätigen laut ihm die ansteigenden Projektrealisierungen der vergangenen Jahre. „Natürlich kann man es im High-End-Bereich bis ans Äußerste treiben, das heißt aber nicht, dass Smart Home nicht auch etwas für den normalen, beispielsweise mehrgeschoßigen Wohnbau ist.“ Die Mehrkosten für ein Button – Smarthome System betragen etwa € 3.500. „Für Beleuchtung, Heizung/Kühlsteuerung, Beschattung und iPad versteht sich.“
Erhöhung des Wohnkomforts
Von einer anderen Preisklasse spricht hingegen Marius Marek, Geschäftsführer von M-Smartsolutions (im Bild). Zwar ist auch er der Meinung, dass das Thema Smart Home immer erschwinglicher wird, „mit mindestens 10.000-15.000 Euro muss man für eine professionelle Installation aber schon rechnen.“ Und was leisten sich die Smart Home-Besitzer um dieses Geld? Drei Einsatzbereiche sind laut den Experten für Kunden besonders wichtig: Sie verwenden Smart Home Lösungen vor allem zur Erhöhung des Wohnkomforts, zum Einbruchsschutz und zum Energiesparen. „Wobei man sagen muss, dass letzter Punkt sich in der Realität kaum rechnet“, gibt Marek zu. Selbst bei großen Heimen, bei denen das Energiesparpotenzial naturgemäß größer ist, würde man sich im Endeffekt hier wohl Energie, aber kein Geld sparen, auch wenn Heizung, Belüftung und Beschattung intelligent miteinander kommunizieren.
Auf Kompatibilität der Geräte achten
Apropos intelligent kommunzieren: Gerade wer eigenständig Smart Home-Lösungen einbaut, sollte auf die Kompatibilität der Geräte achten. „Viele, vor allem preiswerte Produkte am Markt, sind nämlich nicht interoperabel, dabei macht gerade das ein Smart Home aus“, sagt Marek. Die Experten raten deshalb, sich nicht von einem Hersteller abhängig zu machen. KNX sei etwa ein derartiger Standard, den mehrere Hersteller verwenden. Geht ein Hersteller bankrott, kann der Kunde zu einem anderen wechseln, ohne die gesamte Installation tauschen zu müssen. Alexa, Siri und Co. Intelligente Sprachsteuerung ist derzeit ebenfalls in aller Munde und gehört für viele zum Smart Home einfach dazu „Es ist eine Sache, ein Licht oder den Fernseher mittels Alexa zu steuern, von der gesamten Steuerung des Smart Homes mittels Stimme, rate ich derzeit aber noch ab“, sagt Marek. Die Technik befinde sich noch in den Kinderschuhen und sei noch zu sehr von Umgebungsgeräuschen und der Deutlichkeit der Aussprache beeinflusst. In der Praxis führe das oft zu Problemen.
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