Wohnbau stockt trotz steigender Nachfrage nach Wohnraum

Wohnbau stockt trotz steigender Nachfrage nach Wohnraum
Der Wohnungsneubau bricht ein. Gleichzeitig zieht die Nachfrage nach der Zeit des großen Abwartens, wie sich die Preise entwickeln, wieder an.

War die Immobilienwirtschaft im Jänner hinsichtlich der Prognosen für das Jahr 2024 noch abwartend, zeigt sich die Branche nun bereits deutlich optimistischer. Denn es sei bereits zu einer Trendwende gekommen, die Nachfrage nach Wohnungen sei wieder da, so der Fachverbandsobmann der Immobilientreuhänder, Gerald Gollenz. Er nennt einen Grund dafür: „Die Fixzinsen sind allein seit Oktober um ein Prozent gesunken.“

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Angesichts des 2025 bevorstehenden Einbruchs bei den Wohnungsfertigstellungen setzen die Menschen, die über entsprechend viel Bargeld verfügten, auf das Motto Grundbuch statt Sparbuch. „Diese Devise setzt sich durch, die Kunden kaufen jetzt wieder“, führt Bauträgersprecher Hans Jörg Ulreich aus. Auch die Banken merken „eine deutliche Marktbelebung“ bei der privaten Immobiliennachfrage, „zumindest im oberen, hochqualitativen Segment – im großvolumigen Wohnbau schaut es wieder anders aus“, stellt Ulreich klar.

Wohnbau stockt trotz steigender Nachfrage nach Wohnraum

In der Bundeshauptstadt ist das Angebot am Wohnungsmarkt deutlich gestiegen. „Es gibt jetzt erst einmal ausreichend Angebot in Wien, aber es kommt nicht mehr nach – nächstes Jahr gibt es deutlich weniger“, so Ulreich über den Rückgang bei den Wohnbaubewilligungen. Er fürchtet, dass man die Bauproduktion nicht mehr so einfach wieder hochfahren kann, wenn der Neubau längere Zeit stockt. „Dass wir in eine gewaltige Baukrise schlittern, habe ich vor eineinhalb Jahren schon gesagt. Und da fahren wir voll gegen die Wand“, so Ulreich.

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Er fordert, nun die Sanierung anzukurbeln. „Da wäre Platz für die Tausenden Bauarbeiter, die ab Sommer wahrscheinlich stempeln gehen, weil es keine Neubauten gibt.“ Diese Entwicklung spüren Wohnungssuchende bereits am Markt: Denn in der Bundeshauptstadt gebe es zu wenig Zwei-Zimmer-Wohnungen – und das, obwohl 70 bis 80 Prozent der Wiener Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte sind.

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