Die Serie umfasst neben einem Stuhl und Sessel auch eine Konsole – allesamt mittels einer KI als Antwort auf den Input des Designers und das Know-how des Unternehmens kreiert. So lässt sich Kreativität zwar nicht künstlich ersetzen, der Prozess des Prototypings und der Konstruktion allerdings beschleunigen. „Wir wollten die ersten in der Einrichtungsbranche sein, die diese neue Technologie nutzen, die es uns ermöglicht, generatives Design, industrielle Technologie und Umweltverträglichkeit zu kombinieren und so nachhaltige Produkte der neuen Generation zu entwickeln, ohne dabei auf ästhetische Qualitäten verzichten zu müssen“, so Lorenza Luti, Marketing- und Retail-Direktorin von Kartell.
Klassiker neu interpretiert
Ein weiterer Trend ist das Re-Design von Klassikern: Trotz seines beachtlichen Alters von mehr als 160 Jahren schafft es der Bugholzmöbelhersteller TON, sich immer wieder aufs Neue zu erfinden. Dieses Jahr präsentiert das tschechische Traditionsunternehmen zwei Neu-Interpretationen der Stuhl-Ikone 14. Der Designer Jiri Krejcirik hat seine „Ode an den Stuhl 14“ als Skulptur interpretiert, die auf das Motiv des perfekten Kreises in einem leuchtenden Blauton aufgreift.
Das schwedische Design Studio Claesson Koivisto Rune hatte mit seiner Kollektion 314 maximalen Minimalismus im Sinn: „Der Stuhl 14 ist zeitlos, weist aber gleichzeitig einen gewissen Aspekt der Romantik des 19. Jahrhunderts auf. Diese Komponente haben wir versucht, zu entfernen, um ein zeitgemäßeres Design zu schaffen“, erklärt Mårten Claesson. Der Stuhl besteht aus nur fünf Holzteilen und acht Schrauben.
Ganz Mailand ist Bühne
In der ganzen Stadt finden während der Milan Design Week im Rahmen des Fuorisalone unzählige Veranstaltungen, Ausstellungen und Installationen statt. Zuweilen in solchem Umfang, dass es manchmal hilft, sich einfach treiben zu lassen. Oder man pickt sich ein paar Highlights heraus, die man gezielt ansteuert. Unter dem Motto „Bath[o]philia“ lädt der Badhersteller Kaldewei gemeinsam mit dem Interior-Label e15 und der gefeierten britischen Designerin Bethan Laura Wood in die Casa Flash Art im Palazzo Durini, um das Bad als Rückzugsort und Oase des ästhetischen Genusses zu zelebrieren.
Der Mitbewerber Laufen setzt seine neue 12-Farben-Palette für Keramik, die mit dem Studio Roberto Sironi entwickelt wurde, mit der Ausstellung Colour Archaeology im LAUFEN Space Milano in Szene.
Wer bei all der Inspiration und der Flut an Formen und Farben eine kurze Auszeit vom hektischen Treiben sucht, ist in der Ausstellung „Re/Creation“ im Palazzo Isimbardi gut aufgehoben. Für seine Installation ließ sich der Künstler, Designer und Artdirector des tschechischen Herstellers Lasvit Maxim Velčovský von der Anmut von geschmolzenem Glas inspirieren. Die unterschiedlich facettierten Glasflächen, die im Innenhof des Palazzos zu sehen sind, wurden im größten Schmelzofen Europas eigens für die Milan Design Week hergestellt und sollen die Besucher dazu anregen, den Geist schweifen zu lassen.
Design im Palazzo Austria
Die historischen Räumlichkeiten des Palazzo Confalonieri – Fondazione Cariplo verwandeln sich im Rahmen des Fuorisalone vom 16. bis zum 21. April in eine Bühne für zeitgenössisches österreichisches Design.
Im hippen Brera Design District gelegen und umgeben von einem malerischen Garten steht der Design Palazzo Austria unter der Schirmherrschaft von ADVANTAGE AUSTRIA im Zeichen der Kreativität. Die rund 30 vertretenen Hersteller und Designer wurden von einer Fachjury ausgewählt und spiegeln die Bandbreite von Möbeln für Wohnung, Bad, Büro und Verkaufsräume über Lampen und Wohnaccessoires bis hin zu Geschirr wider.
Das Ausstellungsdesign stammt aus der Feder des renommierten Kreativstudios Vasku & Klug. „Der Standort und das kreative Konzept stellen eine perfekte Mischung aus geschichtsträchtigem österreichischen Design und einem Ort voller Charme dar“, so die Architekten Michael Vasku und Andreas Klug, die sich eine Interaktion zwischen den ausgestellten Objekten, dem Innenraum und dem Garten wünschen.
Kommentare