Immo-Preise steigen weiter, noch immer keine Trendwende
Immobilien sind in den vergangenen Jahren immer teurer geworden. Auch wenn man meinen würde, dass der Preisanstieg wegen der steigenden Zinsen ein Ende haben müsste, so ist immer noch keine Trendwende zu erkennen. Die Nachfrage nach Immobilienkrediten sinkt zwar, die Zahl der Verkäufe jedoch nicht, berichtet das Ö1 Morgenjournal.
Solide Preise
Der Immobiliendatenexperte Immounited hat sich sämtliche Transaktionen im österreichischen Grundbuch angeschaut und festgestellt: „Der große Einbruch hat noch nicht stattgefunden“, sagt Andreas Millonig von Immounited. Es würden weiterhin zum Teil beträchtliche Preissteigerungen verzeichnet. Solide Lagen haben demnach nach wie vor solide Preise und gute Entwicklungen.
Nur in wenigen Regionen ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis gesunken. In ersten Bezirken in Wien gab es leichte Rückgänge, berichtet Millonig, in kleineren Bezirken, wie den vierten und fünften. Deutlich bergauf ging es dagegen zum Beispiel in Klagenfurt, Villach oder Wien Hietzing um bis zu 20 Prozent.
In Tirol gab es einen minimalen Rückgang um ein Prozent, in Regionen wie Kitzbühel liegen die Preise aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, weit über dem Österreichdurchschnitt. In den meisten Regionen gab es jedoch Preissteigerungen. Mit stärker sinkenden Preisen ist laut Millonig erst zu rechnen, wenn die Immobilienbesitzer hohen Verkaufsdruck haben oder die Zinsen weiter steigen.
Stornierungswelle
In Deutschland führen die teurer werden Immobilienkredite bereits zu einer Stornierungswelle im Wohnbau. Im September waren 16,7 Prozent der befragten Unternehmen davon betroffen, nach 11,6 Prozent im Vormonat, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Die deutschen Sparkassen berichten von einem Einbruch der Nachfrage nach Immobilienkrediten.
"Aufgrund der explodierenden Material- und Energiepreise sowie der steigenden Finanzierungszinsen ist die Planungssicherheit dahin", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. "Die Baukosten steigen immer weiter. Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar, sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine."
Immer weniger Kunden fragen nach Angaben der deutschen Sparkassen Immobilienfinanzierungen nach. "Die Nachfrage ist von einem Tag auf den anderen eingebrochen. Viele Projekte im Planungsstadium werden storniert", sagte Sparkassenpräsident Helmut Schleweis dem "Handelsblatt" (Dienstag). Auch er führt das auf die Verunsicherung durch verschiedene Krisen und auf steigende Materialkosten zurück.
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