Hotelmarkt: Kempinski und Hilton zu verkaufen

Hotelmarkt: Kempinski und Hilton zu verkaufen
Wer sich schon immer ein eigenes Hotel kaufen wollte, hat derzeit einige Chancen: Mehrere Pakete stehen aktuell zum Verkauf.

Wer sich schon immer ein eigenes Hotel kaufen wollte, hat derzeit einige Chancen: Mehrere Pakete stehen aktuell zum Verkauf, in Summe schätzen Experten die Zahl der Hotels in Österreich auf mehr als 100.

Hintergrund sind die anhaltend hohen Immobilienpreise sowie die Bemühungen großer Unternehmen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. So will aktuell die Immofinanz ihre Hotelbeteiligungen abstoßen. "In drei Jahren wollen wir kein Hotel mehr im Portfolio haben", meint etwa Immofinanz-Chef Eduard Zehetner zum KURIER.

Zum Verkauf stünden aktuell "am Westbahnhof das Hotel Leonardo, das Holiday Inn am Wienerberg und das Hilton Danube." Dieses habe man revitalisiert und mit Hilton einen neuen Langfrist-Vertrag abgeschlossen. Trennen will sich die Immofinanz auch von einem Hotel in Deutschland und einem absoluten Top-Haus in der Schweiz. Zehetner: "Beim Hotel Kempinsky in St. Moritz ist ein Verkauf in ein bis zwei Jahren spruchreif."

Hotel-Fonds?

Hotelmarkt: Kempinski und Hilton zu verkaufen

Von 15 Hotels will sich auch der heimische Baukonzern Porr trennen. Laut Konzern besitzt man alleine oder mit Partnern etwa das Kempinski in Jochberg und das Marriott Courtyard in Graz, die in Bau befindlichen Hotels Kempinski und Storchengrund in Wien oder das neue Loisium in der Südsteiermark.

Während Immobilienexperten schon bald einzelne Objekte am Markt erwarten, bevorzugt Porr offenbar eine Fonds-Lösung: "Ziel ist, die Hotels und Hotelbeteiligungen in einen eigenen Hotelfonds einzubringen und internationalen, institutionellen Investoren anzubieten", heißt es zum KURIER. Die Planungsphase laufe bereits. Einen Umfang wollte man nicht nennen, Branchenzahlen lassen auf eine Spanne von 300 bis 450 Millionen Euro schließen.

Nicht ganz so viel dürfte wohl die UNIQA erlösen: Der Versicherungskonzern bietet seine Hoteltochter Austria-Hotels zum Kauf an. Im Paket finden sich etwa das Wiener Hotel Kummer auf der Mariahilfer Straße, das Hotel Schloss Weikersdorf in Baden oder das Crowne Plaza in Prag. "Die Ausschreibung ist draußen, wir haben rund 30 Interessenten", heißt es auf KURIER-Anfrage. Man sei mit dem Rücklauf sehr zufrieden, meint Sprecher Norbert Heller: "Im dritten Quartal sollten wir wissen, wer den Zuschlag erhält." 11 Hotels sind im Paket, am Markt hält man aber eher eine Filetierung des Pakets für realistisch.

Rekord-Nachfrage

Trotz des großen Angebotes ist Lukas Hochedlinger vom Hotelexperten Christie + Co zuversichtlich, was die Nachfrage angeht: "Schon 2011 gab es mit 450 Millionen Euro einen absoluten Rekordwert bei den Transaktionen."

Hochedlinger ortet auch heuer eine gute Nachfrage von mittelständischen Investoren bei Hotels bis 150 Zimmer, Top-Häuser würden zudem auch internationale Investoren anlocken.

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