Hoteliervereinigung fordert "dringende Akutmaßnahmen"

reception with keys at hotel
ÖHV: Angekündigtes Hilfspaket für Stadthotellerie sollte umgesetzt werden. Weitere Schritte notwendig.

Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) drängt angesichts des coronabedingten Umsatzrückgangs im Tourismus auf "dringende Akutmaßnahmen", damit die Betriebe über die nächsten Monate kommen. "Das angekündigte Hilfspaket für die Stadthotellerie muss jetzt umgesetzt werden, um Arbeitsplätze zu retten", so ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer am Dienstag in einer Aussendung.

Außerdem brauche es Sofortlösungen beim Fixkostenzuschuss 2 und das angekündigte Kreditmoratorium. "Die Seminar-, Kongress und Stadthotellerie ist schon vor einem halben Jahr vollständig zum Erliegen gekommen und keine Besserung ist in Sicht", sagte Gratzer.

Die Coronakrise hat die Umsätze der Tourismusbetriebe in Österreich stark einbrechen lassen. Die Tourismuseinnahmen gingen in den ersten vier Monaten des Sommerhalbjahres laut einer aktuellen Wifo-Schätzung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nominell 31,7 Prozent auf 7,22 Mrd. Euro zurück. Den stärksten Umsatzrückgang gab es in Wien (minus 81,1 Prozent), den niedrigsten in Kärnten (minus 13,7 Prozent). Bundesländer mit vielen inländischen Gästen kamen laut Wifo "vergleichsweise glimpflich davon".

Für FPÖ-Tourismussprecher Gerald Hauser sind die Zahlen der Wifo-Tourismusanalyse "erschreckend". Die FPÖ werde im kommenden Tourismusausschuss des Parlaments einen Antrag stellen, "dass den Betrieben die Unkosten und die Schäden, die durch die verschärften Maßnahmen der Regierung - wie etwa wegen der Sperrstundenvorverlegung - entstanden sind, voll und ganz ersetzt werden".

Die Tourismussprecherin der Grünen, Barbara Neßler, sieht vor allem Handlungsbedarf beim Städtetourismus und den davon abhängigen Wirtschaftszweigen. "Wir werden dazu am Donnerstag im Tourismusausschuss ein Förderungspaket für die Veranstaltungs- und Kongressindustrie beschließen", so Neßler.

Die Hoteliervereinigung fordert neben der finanziellen Absicherung weitere Schritte zur Corona-Eindämmung und deren Folgeschäden wie behördlich akzeptierte Schnelltests, ein österreichweites Konzept für elektronisches "Contact Tracing" und die konsequente Umsetzung der Corona-Ampel. Außerdem müsse es eine Kampagne geben, dass Skifahren, Hotelaufenthalte und Seminare unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln unbedenklich seien. "Wir müssen raus aus dem Panikmodus hinein in ein effektives Krisenmanagement samt verantwortungsvollem Umgang mit Corona", so der ÖHV-Generalsekretär.

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