Hotel-Partner: "Seit dem Frühjahr ist tote Hose"

Sobald die Corona-Maßnahmen gelockert werden können, sollte Tourismusbetrieb in NÖ ein gutes Geschäft sicher sein. Das Land hilft bei der Vorbereitung darauf
Kuno Graßner findet, dass er und seine rund 700 Berufskollegen in der Wäscherei und Textilreinigung in der Lockdown-Diskussion völlig übersehen werden: „Mehr als die Hälfte der Hotels arbeiten mit Mietwäsche, die jetzt in den Kellern der Wäschereien liegen bleiben“, sagt der Branchenvertreter.
Nicht nur, dass die Wäschereien im Gegensatz zum Hoteliers keinen 80-prozentigen Umsatzersatz erhalten, sie bleiben auch auf den Anschaffungskosten für Leih-Handtücher und -Bettwäsche sitzen. Graßner fordert daher eine Lösung wie im Textilhandel. Dort gibt es einen Fixkostenzuschuss für saisonale Ware, die wegen der Pandemie liegen geblieben ist.
Kein Fest, kein Fleck
Auch in Putzereien liegen die Umsätze laut seinen Angaben ein Drittel unter Vorjahresniveau. Da es keine Veranstaltungen und Feste gibt, bringt kaum jemand Anzug oder Abendkleid in die Putzerei. „Im Catering ist seit dem Frühjahr tote Hose“, nennt er eine weiteren Geschäftszweig. Lediglich Wäschereien, die auf Krankenhäuser spezialisiert sind, sind von der Krise verschont. Allerdings decken hier eine Handvoll Unternehmen 90 Prozent des Marktes ab.
Ähnlich wie den Wäschereien, geht es Bäckern, Fleischern oder Brauereien, die Gastronomie und Hotellerie beliefern. Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger: „Für jene, die nicht zumachen müssen, aber auch Umsatzverluste zu beklagen haben, muss es endlich den Fixkostenzuschuss 2 geben. Das ist der einzig gerechte Weg, um jene die unter den Folgeschäden des Lockdowns leiden genauso zu unterstützen wie alle anderen.“
Der Wiener Bäcker Josef Schrott ist mehrfach betroffen. Sein Kaffeehaus ist zu, die Umsätze mit Hotelpartnern sind weg und „seit dieser Woche nehmen Bestellungen von Kindergärten massiv ab“, sagt Schrott. Weil weniger Kinder dort sind. Auch das Geschäft mit Weihnachtsmärkten, an die er traditionell Brezel und Suppenbrote liefert, könne er sich heuer abschminken. Gleichzeitig warte er sei Juni auf Kostenersatz für Mitarbeiter, die in Quarantäne mussten. Auch Hoteliers warten auf Hilfe. Branchensprecherin Susanne Kraus-Winkler berichtet etwa von einer Hotelkette, die noch immer auf die Kurzarbeitsgelder für Mai und Juni wartet. Auch welche Hilfen bei der 80-Prozent-Umsatzerstattung gegengerechnet werden, ist noch immer ungeklärt.
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