Höhere Spritpreise sind der Arbeiterkammer egal
In Österreich müssen Dieselfahrer derzeit so viel wie nie zuvor für ihren Kraftstoff bezahlen. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt kostet ein Liter Diesel 1,477 Euro. Auch die Preise für Superbenzin setzen ihren Höhenflug fort und schlagen mit durchschnittlich ebenfalls 1,477 Euro pro Liter zu Buche.
Der Arbeiterkammer, normalerweise ein Hort für die Sorgen der vor allem kleinen Arbeitnehmer, ist dieser Umstand wurscht. „Jeder weiß, wie viel ein Liter Sprit kostet, wie viel eine Kilowattstunde Strom kostet, aber nicht“, verweist der zuständige AK-Fachmann lapidar auf ein anderes, zugegeben ebenfalls großes Preisproblem. Und Sprit verursache nur ein Bruchteil der Gesamtkosten beim Auto(fahren). Auch das stimmt. Doch hilft das Pendlern nichts. Ebenso wenig wie der weitere Verweis auf das Klimaticket. Dieses sei im Vergleich zu durchschnittlichen Pkw-Kosten deutlich günstiger. Mag sein.
Doch auf wen trifft der Durchschnitt zu? Auf denjenigen, der mit Öffis von seinem Wohnort in die Arbeit (etwa von St. Pölten nach Wien) mit den ÖBB nie umsteigen muss und daher entsprechend flott ist? Oder auf denjenigen Arbeitnehmer, der von Mattersburg kommt und bis an seinem Arbeitsort in der Bundeshauptstadt drei Mal umsteigen muss und dabei entsprechend deutlich länger mit den Öffis braucht?
Von Arbeitnehmer-Vertretern einer Pflichtgemeinschaft darf man sich viel mehr erwarten. Etwa die Forderung nach einer höheren Pendlerpauschale oder Steuererleichterungen, wie etwa das Aussetzen der Co2-Steuer, die ab Juli noch oben drauf kommen soll. Sonst könnte man noch meinen, die AK ist eine Vorfeldorganisation der Grünen.
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