Dieselpreis in Österreich trotz Höchststand deutlich unter EU-Schnitt

FILE PHOTO: A diesel fuel nozzle with new European labels to standardise gas pumps in the EU zone is seen at a petrol station in Nice
VCÖ: Immer größere Autos haben den Spritverbrauch in den vergangenen 20 Jahren trotz technologischem Fortschritt kaum sinken lassen

Der Preis für Diesel war mit 1,477 Euro zuletzt auf dem höchsten je gemessenen Stand. Dennoch koste der Liter hierzulande deutlich weniger als in anderen EU-Ländern. Unter Berücksichtigung der Inflation, sei der Sprit vor einigen Jahren sogar teurer gewesen als heute, teilte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Mittwoch mit. Ein Problem sei jedoch, dass der Spritverbrauch trotz technologischem Fortschritt seit 2000 kaum gesunken sei, weil Autos immer größer werden.

Mit dem Preis von 1,477 Euro pro Liter habe der Diesel seine bisherige Höchstmarke vom September 2012 zuletzt um einen Cent übertroffen, so der VCÖ. Berücksichtige man die Inflation, sei der Sprit damals teurer gewesen als heute. Im EU-Vergleich stehe Österreich damit aber immer noch gut da: Der Liter koste hierzulande 12 Cent weniger als im EU-Schnitt. In Deutschland zahle man rund 21 Cent mehr für Diesel, in Italien 24 Cent, in der Schweiz 40 Cent und in Schweden gar 60 Cent, hieß es in der Aussendung.

Ein Problem sei jedoch, dass sich der reale Spritverbrauch von Diesel-Pkw trotz technologischen Fortschritts in den vergangen 20 Jahren von 7,0 auf 6,5 Liter lediglich um einen halben Liter auf 100 Kilometer verringert habe. Grund dafür sei, dass "immer mehr übergewichtige und übermotorisierte Modelle auf den Markt gebracht wurden", so Michael Schwendinger vom VCÖ. Das schade Autofahrerinnen und Autofahrern aufgrund der hohen Kosten und der Umwelt aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes.

Nur Spritverbrauch zu beeinflussen

Die die Höhe der Spritpreise könne man in Österreich zwar nicht beeinflussen, sehr wohl aber den Spritverbrauch, so Schwendinger. Der VCÖ plädiert deshalb für den Ausbau und die vermehrte Nutzung des öffentlichen Verkehrs und empfiehlt einen spritsparenden Fahrstil für Strecken, auf denen das Auto notwendig ist. Für Pendlerinnen und Pendler sei das Klimaticket eine gute Alternative zum Auto: "Dort wo es gute Bahn- und Bus-Verbindungen gibt, können sich Pendlerinnen und Pendler mit dem Umstieg vom Auto auf die Öffis quasi ein 15. Monatsgehalt verdienen", so Schwendinger.

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