Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit

Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit
Eine neue Heizanlage ist teuer. Aber auch mit einem Anbieterwechsel oder teils einfachen Maßnahmen kann man in der kalten Jahreszeit Energie einsparen.

Alle Jahre wieder: Die Temperaturen sinken, die Heizkosten steigen. Auch wenn die Wetter-Experten von Ubimet eine längere Kältewelle, wie wir Sie hierzulande etwa vergangenen Februar erlebten, zumindest in den nächsten zwei Wochen nicht erwarten, so ist ein anderer Faktor im Herbst nur schwer vorherzusehen: Regionale Effekte können gerade in Ostösterreich für Dauerhochnebel über mehrere Tage sorgen und die Temperaturen merklich nach unten drücken, so Meteorologe Florian Pfurtscheller zum KURIER (zur Wetterprognose). Dieser Effekt und die fehlende Sonneneinstrahlung können die Heizkosten deutlich nach oben treiben.

Heizanlage

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Heizanlage. Wer die Wahl hat, kann sich zwischen sehr unterschiedlichen Energieformen entscheiden und im Extremfall eine Menge Geld sparen.

Der VKI hat dazu folgende Zahlen erhoben, die im akutellen Konsument-Magazin nachzulesen sind: Holz kommt mit 3,64 Cent pro kWh am billigsten, sofern man über eine neue, effiziente Heizanlage verfügt und einige Unbequemlichkeiten wie die Selbstabholung ab Wald oder händisches Nachlegen in Kauf nimmt. Mit 3,75 Cent pro kWh folgt die Erdwärmepumpe. Bei einer Pellets-Zentralheizung muss man mit 5,82 Cent pro kWh rechnen. Die gängigen Heizformen Erdgas oder Heizöl sind dagegen mit 7,65 Cent bzw. 10,72 Cent bereits deutlich teurer. Heizen mit Strom ist am kostspieligsten: Die erhobenen 18,37 Cent für Tagstrom sind einsame Spitze.

Eine andere Berechnung vergleicht die Ausgaben für den jeweiligen Brennstoff über ein Jahr gerechnet - hier als Grafik aufbereitet:

Jährliche Heizkosten im Vergleich | Create infographics

 

Eine Möglichkeit, die Geldbörse zu entlasten, ist ein Anbieterwechsel (dazu unten mehr). Wir haben aber auch Tipps gesammelt, wie Sie einfach und effektiv Energie einsparen können.

  • Raumtemperatur Eine Temperaturabsenkung um 1 Grad bedeutet bereits eine Energieeinsparung von 6 Prozent. Für Wohn- und Arbeitsräume werden maximal 22 Grad Celsius empfohlen, während der Nachtstunden um gut 5 Grad Celsius weniger.
  • Keine Heizkörperabdeckung Heizkörper sollten nicht verkleidet, mit Möbeln zugestellt oder mit Vorhängen verdeckt werden. Ein nachts geschlossener Rollladen kann die Wärmeverluste über das Fenster um bis zu 20 Prozent verringern.
  • Nicht beim Fenster hinausheizen Löcher und Ritzen in der Mauer sowie Fensterrahmen abdichten. Wirksamer als dauerhaft gekippte Fenster ist Stoßlüften: die Fenster ganz öffnen und fünf bis zehn Minuten kräftig durchlüften.
  • Rohre und Heizkörper entlüften Dies sollte regelmäßig erfolgen, aber spätestens dann, wenn der Heizkörper "gluckert" oder trotz aufgedrehtem Ventil nicht mehr richtig warm wird.

Doch nicht nur die Heizform zählt. Immer mehr Kunden wollen auch wissen, wie der Strom entsteht, den sie beziehen. Restlos nachvollziehbar ist das in Österreich auch heutzutage noch nicht: So wurden voriges Jahr laut Stromkennzeichnungspflicht 86,1 Prozent der Strommenge mit Nachweisen belegt, der Rest ist Strom unbekannter Herkunft, sogenannter Graustrom.

Im Detail: Knapp zwei Drittel des Stroms, der in Österreich an Endkunden geliefert wird, stammt aus erneuerbaren Energieträgern. 2011 ist dieser Anteil aber auf 64,4 (67,4) Prozent gesunken, weil die Wasserführung schlecht war, geht aus dem Mitte Oktober präsentierten Stromkennzeichnungsbericht der E-Control hervor. Ersetzt wurde das etwa durch Energie aus Kohlekraftwerken. 21,41 Prozent (2010: 17,6 Prozent) stammen aus bekannten fossilen Energieträgern (etwa Kohle), 0,27 Prozent aus bekannten sonstigen Energieträgern und eben 13,89 Prozent aus unbekannter Quelle.

Wer den Anbieter aus preislichen oder ideologischen Gründen ( Ökostrom) wechselt möchte, kann sich etwa mit dem Tarifkalkulator der E-Control einen Überblick verschaffen.

Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit
Der Stromverbrauch steigt und steigt

Mit dem "Energieausweis" wird eine EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden umgesetzt. Damit sollen Verkäufer und Vermieter künftig verpflichtet werden, bereits in Verkaufs- oder Vermietungsinseraten die Energieeffizienzklasse des jeweiligen Objektes anzugeben. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Verwaltungsstrafe bis zu 1450 Euro rechnen.

Die im Gesetz geregelten Verpflichtungen gelten für alle Verkäufer und Vermieter, unabhängig davon, ob sie als Unternehmer oder Private verkaufen bzw. vermieten. Je nach Bundesland sind die Berechungsmodelle etwas unterschiedlich. Künftig sollen aber bundesweit einheitliche Ausnahmeregeln für bestimmte Gebäudekategorien gelten.

Der wichtigste Kennwert im Energieausweis ist die Energiekennzahl für Ihr Haus (= der spezifische Heizwärmebedarf). Der Energieausweis muss von einer befugten und qualifizierten Person ausgestellt werden.

Mehr Infos dazu lesen Sie auf Energieausweis.at

Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit

 

    

https://infogr.am/So-heizt-Osterreich/ 550 668 no {"frameborder":"0","style":"border:none;"}
Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit

Strommasten (1)
Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit

Stromgrafiken (1)
Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit

Stromgrafiken (2)
Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit

Stromgrafiken (3)
Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit

Stromgrafiken (4)
Heizkosten: So machen Sie Ihr Zuhause winterfit

Stromgrafiken (5)

Kommentare