Transportprobleme
Mit seinen Gewürzen ist der Familienbetrieb laut eigenen Angaben Marktführer am russischen Markt. 27 Prozent seines Umsatzes kommen aus Russland, jedes Jahr fahren Hunderte beladene Lkw vom Firmen- und Produktionsstandort Wolkersdorf mit Ware in Richtung Moskau.
Doch der Transportweg gestaltet sich derzeit schwierig. „Aktuell stehen uns nicht genügend Lkw zur Verfügung“, erzählt Kotányi. Grund dafür sind auch die Formalitäten für die Fahrt durch Weißrussland. Und dann hängt da noch das Damoklesschwert „Embargo“ über dem Export-Geschäft.
Gelassenheit
Kotányi gibt sich gewohnt gelassen: „Was das angeht, stehen andere Branchen viel mehr im Fokus als wir. Aber die Gefahr ist natürlich da.“ Genauso wie das viel evidentere Währungsrisiko. „Fällt der Rubel weiter, müssen unsere Preise in Russland steigen. “
Der nächste Bekannte mit Russland-Verbindung ist der österreichische Baukonzern Strabag. Bei diesem ist der russische Oligarch Oleg Deripaska 2007 eingestiegen, heute ist er über seine zypriotische Rasperia Trading Limited mit 27,8 Prozent an der Strabag beteiligt. Indes erbringt die Strabag in Russland nur weniger als ein Prozent der Konzernleistung.
Dann ist da noch Siegfried Wolf. Er wechselte 2010/11 vom austro-kanadischen Autozulieferer Magna zum russischen Automotiv-Konzern Russian Machines (68.000 Mitarbeiter) von Deripaska und wurde Aufsichtsratsvorsitzender.
Hohe Position
Zu Russian Machines gehört der Auto-Konzern GAZ Group, der größte russische Nutzfahrzeughersteller. Laut Reuters ist Wolf heute Aufsichtsratsvorsitzender von GAZ, an dem er Anteile hält. Wolf hat im Vorjahr das Lkw-Werk von MAN in Steyr übernommen und will dort auch in Kooperation mit GAZ in Steyr Transporter und Busse produzieren.
„Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine habe keine Auswirkungen auf die Kooperation von Steyr Automotive mit GAZ“, lässt Wolf über seinen Sprecher ausrichten.
Kommentare