Hausdurchsuchung bei den Casinos Austria

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Verdacht der falschen Zeugenaussage gegen Abteilungsleiter. Deal mit „Pokerkönig“ Zanoni und IP-Blocking für Casinos im Visier der WKStA

Dr. Peter E. nur als Leiter der Rechtsabteilung der Casinos-Austria zu sehen, wäre eine grobe Unterschätzung. Tatsächlich spielt der Jurist eine maßgebliche Rolle im teilstaatlichen Glücksspielkonzern – als Stratege, Geheimnisträger und Netzwerker zum Finanzministerium, aus dem er gekommen war.

Ein knappes halbes Jahr vor seiner Pensionierung hatte Dr. E. ein Erlebnis der unangenehmen Art. Am 15. Juli klopften um 09.30 Uhr Beamte des Bundeskriminalamtes und IT-Experten der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zur Hausdurchsuchung an.

Dr. E. sollte die Unterlegen betreffend Zanoni und Änderung des Glücksspielgesetzes aushändigen. Er habe den Tresor im Büro mit den Worten „Schauen wir gemeinsam“ geöffnet. Doch die Ausbeute war mager. Da er in Bälde in den Ruhestand gehe und sein Nachfolger mit 1. August sein Büro beziehen werde, habe er „bereits viele nicht mehr benötigte Unterlagen vernichtet“, heißt es im Amtsvermerk zur Sicherstellung.

Dr. E. wird im Ibiza-Casinos-Großverfahren von der WKStA neben Konzernchefin Bettina Glatz-Kremsner wegen des Verdachts auf falsche Zeugenaussage vor dem U-Ausschuss als Beschuldigter geführt, es gilt die Unschuldsvermutung.

Dabei geht es um einen von der WKStA vermuteten Deal der türkis-blauen Regierung mit dem „Pokerkönig“ Peter Zanoni, für den sich der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache einsetzte, und den Casinos, die das lange eingeforderte IP-Blocking erhalten sollten. Um illegal aus dem Ausland hereinspielende Online-Anbieter zu blockieren.

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