Groß-Razzien bei Top-Tiefbauunternehmen
In der heimischen Baubranche ist es am Mittwoch und am Donnerstag zu groß angelegten Razzien gekommen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat am Donnerstag laut Zeugenaussagen bei 20 namhaften Tief-Bauunternehmen bzw. Standorten umfangreiche Hausdurchsuchungen durchgeführt. Bei mehreren Baukonzernen fanden schon am Mittwoch Durchsuchungen statt. Im Mittelpunkt steht der Verdacht der illegalen Preisabsprachen beim Bau von Bundes- und Landstraßen sowie Autobahnen. Unter anderem geht es um ein Projekt auf der A9. Der mutmaßliche Schaden wird laut Aktenlage zumindest mit 100 Millionen Euro beziffert. Die Razzien sollen von einem ehemaligen Manager eines Bauunternehmens aus Kärnten (Name der Redaktion bekannt) ausgelöst worden sein, der angeblich ausgepackt hat.
Stellungnahme der Porr
Der Baukonzen Porr gibt dazu folgende Stellungnahme ab: "Gestern wurden an vier TEERAG-ASDAG und PORR Standorten Hausdurchsuchungen wegen des Vorwurfs rechtwidriger Absprachen durchgeführt. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir zu den internen Vorkommnissen noch keine qualifizierte Aussage tätigen, da es sich um Projekte von lokalen Einheiten handelt. Wir haben umgehend die interne Prüfung der Sachlage veranlasst und kooperieren selbstverständlich vollumfänglich mit den Behörden."
Stellungnahme der Strabag
Auch die Strabag bestätigte die Hausdurchsuchungen: "Es ist richtig, dass in unseren Niederlassungen in Wien und Spittal a. d. Drau gestern, Mittwoch, Hausdurchsuchungen stattgefunden haben. Im Zuge der Ermittlungen wurden wir gebeten, die Recherchen durch die Herausgabe von Dokumenten zu unterstützen - ein Ersuchen, dem wir natürlich nachkommen. Wir bitten um Verständnis, dass wir dies nicht weiter kommentieren werden."
Aktien unter Druck
Die Aktien der beiden heimischen Bauwerte Porr und Strabag sind am Freitag zum Handelsstart an der Wiener Börse unter Druck geraten. Vorübergehend notierten sie um 09.15 Uhr um 10 (Porr) bzw. 6 Prozent (Strabag) tiefer. Gegen 10.15 Uhr gab es eine gewisse Erholung der Titel und die Papiere lagen um 7 (Porr) bzw. 4 Prozent (Strabag) im Minus.
Kommentare