GoStudent holt sich 86 Millionen Euro frisches Geld

GoStudent holt sich 86 Millionen Euro frisches Geld
Das Wiener Start-up investiert in Künstliche Intelligenz. Geld dafür kommt unter anderem von der Deutschen Bank.

Das Wiener Nachhilfe-Start-up GoStudent hat sich frisches Kapital in der Höhe von 95 Millionen Dollar (rund 86 Mio. Euro) gesichert. Die Kapitalerhöhung sei eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital, an der sich unter anderem die Deutsche Bank und Investoren wie Left Lane Capital, Tencent und Prosus beteiligt hätten, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Investitionen in Künstliche Intelligenz

Die Mittel will GoStudent in den Ausbau hybrider Lernmethoden stecken - also in die Kombination von Online- und Offline-Elementen im Nachhilfeunterricht. Dabei soll auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) eine wichtige Rolle spielen. Eine entsprechende Strategie stellte das Start-up bereits im Mai vor.

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Den weltweiten Markt für KI in der Bildung schätzte man auf zehn bis 20 Milliarden Dollar. Dabei will das Start-up kräftig mitnaschen und peilt an, sich ein Zehntel des Marktpotenzials zu sichern. Geplant ist etwa die Entwicklung von KI-Tutoren, die menschliche Tutoren entlasten aber langfristig auch ersetzen sollen.

Milliardenbewertung

Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat das Start-up mehr als 590 Millionen Euro von Investoren erhalten. 2022 wurde das Online-Nachhilfeunternehmen mit drei Milliarden Euro bewertet. Ende 2022 wurde das deutsche Nachhilfeunternehmen Studienkreis und die österreichische Tochter Lernquadrat übernommen.

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Entlassungen und Klagen

Das Image des Unternehmens erlitt zuletzt empfindliche Kratzer. Nach Entlassungen Ende vergangenen Jahres wurden Vorwürfe von Ex-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern laut, wegen seiner Vertragsbedingungen kam es in Österreich und Deutschland zu Klagen. Zuvor wurde auch die Expansion nach Nord- und Südamerika nach wenigen Monaten abgeblasen.

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