GoStudent kündigt fast die Hälfte der Beschäftigten in Österreich
Das Wiener Nachhilfe-Start-up GoStudent könnte kurz vor Weihnachten über 200 der 490 Beschäftigten kündigen, warnt die Gewerkschaft GPA. Sie sei derzeit vermehrt mit Beratungsfällen wegen Kündigungen konfrontiert und rät, keine einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses ungeprüft zu unterschreiben. "Bitte kommen Sie zu uns in die Gewerkschaft und lassen Sie sich beraten, bevor Sie möglicherweise um berechtigte Ansprüche umfallen", so GPA-Vorsitzende Barbara Teiber.
"Ein paar Tage vor Weihnachten fast die halbe Belegschaft zu informieren, dass der Jahreswechsel Arbeitslosigkeit bringt, ist ein fatales Vorgehen. Wenn sich die Geschäftsführung mit Expansionsbestrebungen übernommen hat, dann kann nicht ein Kahlschlag bei Jobs die erste Alternative sein", kritisierte Teiber heute in einer Aussendung.
Zuvor hatte die US-Medienseite "Business Insider" unter Berufung auf interne Quellen berichtete, es könne zum zweiten Mal ein Mitarbeiterabbau bei GoStudent anstehen. Vom Unternehmen hieß es heute auf Anfrage, dass die Zahlen der Gewerkschaft nicht kommentiert werden. Das Nachhilfe-Unternehmen begründet die Kündigungswelle mit einem verschlechterten wirtschaftlichen Klima.
GoStudent war mit Online-Nachhilfe in der Corona-Pandemie kometenhaft aufgestiegen und im Juni 2021 beim Einstieg der Investoren Softbank und Tencent mit 1,4 Mrd. Euro bewertet worden. Im Jänner 2022 stieg der Wert durch eine weitere Finanzierungsrunde auf 3 Mrd. Euro.
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