FTX-Pleite: 19 Luxusvillen auf den Bahamas
Die insolvente Krypto-Handelsplattform FTX, die Eltern des Firmengründers Sam Bankman-Fried und Führungskräfte der Krypto-Börse haben Dokumenten zufolge in den vergangenen Jahren mindestens 19 Immobilien im Wert von 121 Mio. Dollar (118 Mio. Euro) auf den Bahamas gekauft. Bei den meisten Objekten soll es sich um luxuriöse Strandanlagen handeln, wie aus den Grundbuchauszügen hervorgeht.
Sieben Eigentumswohnungen, die eine FTX-Abteilung für 72 Millionen Dollar in dem Luxus-Ferienort Albany erworben hatte, sollten als Wohnsitz für wichtige Mitarbeiter dienen. Bankman-Fried hatte sich das Hauptquartier seines Krypto-Konzerns auf den Bahamas ausgesucht.
Feriendomizile
Bei einem Haus in der bewachten Wohnsiedlung Old Fort Bay sind die Eltern des FTX-Gründers als Käufer eingetragen. Die Immobilie wird laut Eintragungen aus Juni als Ferienhaus genutzt. Ob sie das Haus aus eigenen Mitteln oder mit FTX-Geld gekauft haben, wollten Bankman-Frieds Eltern, Jus-Professoren an der Universität Stanford, nicht sagen. Das Ehepaar versuche seit dem Insolvenzantrag, das Haus an die FTX zurückzuführen, teilte ein Sprecher der Eltern mit.
Die FTX Group soll aus Unternehmensgeldern Immobilien und andere persönliche Gegenstände für Beschäftigte und Berater finanziert haben, so der neue Geschäftsführer John Ray bei der Einreichung des Insolvenzantrags.
1,24 Mrd. Dollar in der Kasse
Wie aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen einer Beratungsfirma von FTX hervorgeht, verfügt das Unternehmen über einen Kassenbestand von 1,24 Mrd. Dollar (1,21 Mrd. Euro). Dies sei "deutlich mehr" als bisher gedacht. Im Verlauf des Dienstags sollte das Verfahren vor dem Insolvenzgericht eröffnet werden. FTX hatte vor knapp zwei Wochen in den USA Gläubigerschutz beantragt, nachdem Kunden als Reaktion auf die heimliche Verschiebung von Einlagen im Volumen von zehn Milliarden Dollar massenhaft Gelder abgezogen hatten.
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