Nach FTX-Crash: Bitpanda lässt Kryptoassets überprüfen

Nach FTX-Crash: Bitpanda lässt Kryptoassets überprüfen
Bitpanda-Chef Eric Demuth beruhigt Kunden via Bloomberg: "Wir spekulieren nicht mit den Assets unserer Kunden".

Der Crah der US-Kryptobörse FTX wirkt sich auch auf den österreichischen Mitbewerber Bitpanda aus. Das Unternehmen beantragte laut eigenen Angaben bei der Prüfungsgesellschaft KPMG eine Sonderprüfung der Assets. In einem Interview mit Bloomberg versichert Bitpanda-Chef Eric Demuth, dass alle Kundengelder bei Bitpanda sicher seien. Auch gäbe es aufgrund der Vorfälle bei FTX einen Zufluss von Kundengeldern. 

Konkret soll die Prüfung durch KPMG zeigen, dass die Kundengelder durch die Kryptoassets gedeckt werden, die in den so genannten Cold Wallets von Bitpanda abgespeichert werden. Von der Prüfung umfasst werden die fünf wichtigsten Kryptoassets, darunter Bitcoin und Ether. „Bei uns werden alle Gelder und Kryptowährungen von Kunden separat gehalten. Sie sind zu 100 Prozent vorhanden“, sagte Demuth. „Wir spekulieren nicht mit den Assets unserer Kunden.“

Demuth sprach sich erneut für eine strengere Kryptoregulierung aus und kritisierte, dass Europa nur jene Börsen reguliere, die auch hier ansässig seien, nicht aber jene in anderen Regionen. “Ich gehe davon aus, dass unter den Retailkunden von FTX auch einige aus dem deutschsprachigen Raum sind”, vermutet Demuth. Ihnen würden Verluste drohen. Doch sie könnten auch mit einem blauen Auge davonkommen, da FTX für viele nur eine von mehreren genutzten Plattformen sein dürfte.

Aufseher warnen

Die US-Kryptobörse FTX musste am Freitag der Vorwoche wegen einer "gravierenden Liquiditätskrise" Insolvenz anmelden. Die von der Pleite ausgelöste Ansteckungsgefahr in der zunehmend vernetzten Finanzwelt ruft inzwischen Aufsichtsbehörden weltweit auf den Plan. Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau forderte eine globale Reaktion der Regulierungsbehörden angesichts der finanziellen Unsicherheiten, die der Kryptomarkt verursacht.

"Aufgrund dieser Unsicherheit müssen wir stark und schnell auf internationaler Ebene die Kryptoassets regulieren", sagte Villeroy de Galhau am Dienstag in Tokio. "Die jüngsten Ereignisse zeigen uns, dass wir uns keinen zweiten Kryptowinter erlauben können, der zur Unsicherheit und zur finanziellen Instabilität beiträgt." Am Tag zuvor forderte der deutsche BaFin-Chef Mark Branson einen Schutzwall vor dem Kryptomarkt. Systemische Risiken der Pleite der Kryptobörse FTX für die deutschen Geldhäuser sieht er indes nicht.

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