41.000 im Tourismus ohne Job
Der außergewöhnlich warme März beendete in weiten Teilen Österreichs frühzeitig die Wintersaison. Weil die Osterferien heuer spät in den April fallen, bauten viele Hoteliers und Gastronomen in den Wintersportgebieten schon vorzeitig Personal ab. Die Folge: Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im Tourismus schnellte gegenüber dem Vorjahr, als Ostern im März war, um fast 27 Prozent auf 41.342 Betroffene in die Höhe. „Viele Tourismus-Betriebe haben früher geschlossen. Warum sollen sie noch offenhalten, wenn kein Gast mehr da ist?“, sagt Martin Stanits von der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Eine Saisonausweitung sei nur in schneesicheren Regionen möglich.
Für steigende Arbeitslosenzahlen im Tourismus sorgt aber nicht nur das Wetter, sondern auch ein reger Zuzug ausländischer Arbeitskräfte, die für einen Verdrängungseffekt sorgen.
Lichtblicke
Auch wenn Österreichs Arbeitsmarkt „noch ein gutes Stück von einer anhaltenden Erholung entfernt ist“, sieht Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer erste Lichtblicke. So ist die Beschäftigung und erstmals seit 2011 auch wieder die Zahl der offenen Stellen leicht gestiegen. Beim wichtigsten Handelspartner Deutschland gibt es bereits einen spürbaren Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt. Im März ist die Zahl der Arbeitslosen im Jahresabstand um 43.000 auf 3,055 Millionen gesunken – deutlich stärker als von Experten erwartet. Im EU-Vergleich liegt Deutschland mit einer Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent nur noch knapp hinter Spitzenreiter Österreich mit 4,8 Prozent. Schlusslichter sind Spanien (25,6 Prozent) und Griechenland (27,5 Prozent).
"Wir verlieren tausend Arbeitsplätze pro Tag“, schlägt Premier Matteo Renzi angesichts des „bestürzenden Ergebnisses“ der aktuellen Arbeitslosenzahlen Alarm. Die Arbeitslosigkeit kletterte in Italien auf ein neues Rekordhoch von 13 Prozent. 3,3 Millionen Italiener sind derzeit arbeitslos. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen 1977, wie die Statistikbehörde Istat mitteilte.
Allein im vergangenen Jahr haben 365.000 Personen ihren Job verloren. Besonders dramatisch ist die Situation bei jungen Leuten: 42 Prozent der jungen Italiener von Mailand bis Palermo haben keine Arbeit. 678.000 Jugendliche sind auf Jobsuche. Schlimmer ist die Situation im Euroraum nur in Spanien und in Griechenland.
Reformpaket
1,5 Milliarden Euro
Sozialmaßnahmen und Arbeitslosengeld sollen auch auf atypische und prekäre Arbeitsverhältnisse ausgeweitet werden. Insgesamt will die Regierung 1,5 Milliarden Euro – 750 Millionen davon werden von der EU beigesteuert – in die Reform zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit investieren. Mit ersten Ergebnissen wird man laut Wirtschaftsexperten aber frühestens in einem Jahr rechnen können.
Der leichte Konjunkturaufschwung des Landes schlägt sich vorerst nicht in höherer Beschäftigung nieder, räumt Notenbankchef Ignazio Visco ein. „Man muss stärker auf die Flexibilität des Arbeitsmarkts setzen und Bedingungen für mehr Investitionen aus dem Ausland schaffen“, fordert Visco.
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