Spekulations-Blase bleibt bestehen

A photo illustration shows a $100 banknote placed above Chinese 100 yuan banknotes in Beijing May 10, 2013. China's yuan closed at another record high on Thursday, with traders expressing surprise at the resilience of corporate yuan demand and the central bank's willingness to permit appreciation. REUTERS/Petar Kujundzic (CHINA - Tags: BUSINESS)
Die Anzahl der betroffenen Haushalte ist allerdings um 100.000 gefallen.

Spekulationsblasen haben andere. Etwa die Amerikaner oder Spanier mit ihren ehemals aberwitzig überhöhten Immobilienpreisen. Aber doch nicht Österreich. Dieser wohlmeinende Blick auf die Heimat hat einen Schönheitsfehler: Er stimmt nicht. Mit dem Run der privaten Haushalte auf Fremdwährungskredite ab Mitte der 90er-Jahre hat sich in diesem Bereich eine veritable Blase gebildet, die die Betroffenen noch lange drücken und auch die Finanzmarktaufsicht (FMA) noch länger beunruhigen wird.

Von 1996 bis zum Höhepunkt 2010 explodierte das Kreditvolumen in fremder Währung auf umgerechnet 38,7 Milliarden Euro und damit auf das mehr als 30-Fache. Rund ein Drittel aller Kredite, die Privathaushalte aufnahmen, lauteten auf Franken oder Yen. Obwohl die FMA in der Finanzkrise 2008 verfügte, dass an Private praktisch keine Fremdwährungskredite mehr vergeben werden dürfen, entweicht nur langsam die Luft aus der Blase.

Immer noch entfallen 24 Prozent des privaten Kreditvolumens auf Fremdwährungen. Und das, obwohl die Zahl der Privathaushalte mit Franken- oder Yen-Krediten seit der Finanzkrise um rund 100.000 gesunken ist. Hintergrund: Auf jenen 166.000 Haushalten, die noch Franken-Kredite laufen haben, lastet die Aufwertung der Schweizer Währung schwer. Seit Beginn der Finanzkrise hat sich diese gegenüber dem Euro um gut ein Drittel verteuert. Seit die Schweizer Notenbank im Herbst 2011 erklärte, sie werde alles dafür tun, dass der Wechselkurs des Franken gegenüber dem Euro nicht unter 1,20 fällt, hat sich die Lage zwar entspannt. Mit aktuell 1,24 bis 1,25 Franken je Euro sind die Kreditnehmer immer noch weit von dem Niveau entfernt, zu dem sie eingestiegen sind (meist bei 1,45 bis 1,55). Zudem ist offen, wie viele Tilgungsträger (wie Versicherungen oder Wertpapiere) die Kredite am Ende der Laufzeit tatsächlich abdecken können.

„Die Blase besteht noch immer, aber sie ist nicht mehr so angespannt“, sagt FMA-Vorstand Helmut Ettl. Der Vergabestopp wirke, alle Kreditinstitute würden sich daran halten. Der Stopp gilt übrigens nicht für Private, die über ein Vermögen oder ein laufendes Einkommen in der Kreditwährung verfügen.

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