Flughafen Wien peilt heuer Umsatzmilliarde an

Flughafen Wien peilt heuer Umsatzmilliarde an
Die Passagierzahlen dürften sich heuer dem Vorkrisen-Niveau annähern, der Sommerflugplan umfasst 190 Destinationen. Indes fordert Vorstand Ofner den Ausbau der Bahn- und Straßeninfrastruktur.

Der Flughafen Wien (23.000 Mitarbeiter) fertigte im Vorjahr 29,5 Millionen Passagiere ab, heuer geht es sogar in Richtung 31 Millionen Fluggäste. Im Jänner 2024 betrug das Plus 9,5 Prozent.

„Es würde mich nicht überraschen, wenn wir heuer die Umsatz-Milliarde erreichen“, sagt Flughafen-Vorstand Günther Ofner.

„Wir sehen ein Comeback von Airlines, eine steigende Passagiernachfrage und neue Destinationen“, sagt Flughafen-Vorstand Julian Jäger. „Wir schauen heuer auf einen starken Sommerflugplan mit 190 Destinationen von 60 Airlines.“ Besonders erfreulich sei die positive Entwicklung bei den Austria Airlines mit 121 Zielen und bei Ryanair mit 79 Zielen. Im Vorjahr war Wien-Schwechat der fünftpünktlichste Airport in Europa und zudem das pünktlichste Drehkreuz im Lufthansa-Netzwerk.

„In allen Bereichen, ob bei Passagierzahlen, beim Parken oder bei der Nachfrage nach Mietobjekten, sehen wir aktuell einen kräftigen Zuwachs“, sagt Ofner. Auch bei der Airport-City und bei den Betriebsansiedlungen rechnet Ofner mit einem weiteren Plus in den nächsten Jahren.

Der Airport wird heuer seine Investitionen auf 200 Millionen Euro verdoppeln.

Flughafen Wien peilt heuer Umsatzmilliarde an

Alle Entscheidungsgrundlagen bis 2026 evaluieren

Über die Jahre verteilt, schlägt sich die aktuelle Süderweiterung des Terminals mit 420 Millionen Euro zu Buche. Die Photovoltaik-Anlagen in Schwechat und am Flugfeld Bad Vöslau werden auch ausgebaut. Die geplante E-Tankstelle mit Schnellladefunktion soll im Juni ans Netz gehen und der Logistikpark Fischamend (80.000 Quadratmeter) im September in Betrieb. Außerdem startet demnächst der Bau eines neuen Hotels mit 510 Zimmern.

„Es wird auch intensiv am Projekt 3. Piste gearbeitet“, sagt Ofner. „Wir werden alle Entscheidungsgrundlagen bis 2026 evaluieren, um dann die notwendigen Entscheidungen zu treffen.“ Laut UVP-Bescheid muss die Piste aber bis Ende Juni 2033 realisiert werden. Die gute wirtschaftliche Lage führt auch zu einem Plus bei der Beschäftigung.

Zugverbindungen ausbauen

„Wir haben keine Probleme neue Mitarbeiter zu rekrutieren, wir werden heuer 800 neue Dienstverhältnisse abschließen“, sagt Ofner. Davon sind 300 neue Jobs, der Rest entfällt auf Ersatz für Pensionierungen, Abgänge und die Fluktuation.

Ganz wesentlich für die Schwechater Luftfahrt-Drehscheibe ist die Infrastruktur. So sei der Ausbau der Zugverbindung nach Budapest und Bratislava und auch eine zweigleisige Neubau-Strecke von und nach Wien nötig, um die Geschwindigkeit zu erhöhen.

„Es ist erfreulich, dass die Anzahl der Passagiere, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kontinuierlich steigt“, sagt Ofner. „Es gibt viele Engpässe, das gilt auch für die Straße. Ich halte es für grob fahrlässig, dass ein Projekt wie der Lobautunnel verzögert oder verhindert wird, weil man sieht auf der Ostautobahn A4, dass der Verkehr fast täglich zwei bis drei Mal stillsteht und die Probleme massiv zu nehmen.“

Betriebsversammlung

Indes streicht die AUA am Freitag 112 von 302 Flügen wegen einer Betriebsversammlung des Bordpersonals. Der Betriebsrat Bord und die Gewerkschaft vida werden vor Ort die Beschäftigten über den Stand der KV-Verhandlungen informieren. Alle betroffenen Passagiere konnten auf andere Flüge umgebucht werden.

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