Flugchaos: Erstes Ferienwochenende wird zur Nagelprobe
Kein Ende der Personalmisere bei den Airlines. Nach den zahlreichen Ausfällen am vergangenen Wochenende musste die AUA auch am Donnerstag wieder 20 Flüge ab Wien-Schwechat streichen. Betroffen waren erneut Städteverbindungen, etwa nach Zürich, Stuttgart, Köln, Brüssel und Mailand. Außerdem konnten Flüge nach Amman, Frankfurt und Paris (bei den Flügen von und nach Paris war laut Auskunft einer AUA-Sprecherin ein Streik der Grund) nicht durchgeführt werden. Die AUA verweist auf zahlreichen Corona-Krankenstände.
Man sei bemüht, die Streichung von klassischen Ferienflügen zu verhindern. Demnach sind Charterflüge derzeit nicht von Ausfällen betroffen. Zur Nagelprobe dürfte das kommende Wochenende werden. Heute, Freitag, beginnen in Ostösterreich die Sommerferien und viele Familien brechen in den Urlaub auf.
Deutschland
Die Lage in Deutschland dürfte sich jetzt zu Beginn der Hauptreisezeit ebenfalls noch verschärfen, wird befürchtet. Dort gibt es wegen fehlenden Personals derzeit an vielen Flughäfen Engpässe und dadurch lange Wartezeiten und andere Probleme für die Passagiere. Die Lufthansa hat bereits die Streichung von über 3.000 Flügen im Sommer angekündigt. Die deutsche Regierung will als Sofortmaßnahme die Einreise ausländischer Hilfskräfte, insbesondere aus der Türkei, erleichtern. Sie sollen vor allem bei der Gepäckabfertigung eingesetzt werden.
Italien und Türkei noch normal
In den Tourismusländern Italien, Griechenland und Türkei ist die Lage derzeit noch vergleichsweise entspannt. Wenn die Fluggastzahlen aber im Juli und August steil ansteigen, könnte sich die Situation zuspitzen. Bereits jetzt gebe es Verspätungen oder verschollenes Gepäck, heißt es etwa in einem Bericht der ARD über den Flughafen in Athen.
Noch Dies liege aber primär an den Zuständen an anderen Flughäfen. In der Türkei – etwa in Antalya oder Istanbul – haben die Flughafenbetreiber rechtzeitig vorgesorgt und genug Personal aufgenommen. Von Problemen ist dort bis dato nichts zu hören.
Troubles in Kanada
Nicht nur in Europa, auch in Kanada kämpft die Luftverkehrsbranche mit akuter Personalnot. Air Canada kündigte „umfangreiche Annullierungen“ im Sommerflugplan mit. Air-Canada-Chef Michael Rousseau erklärte, die Corona-Pandemie habe das weltweite Luftverkehrssystem Anfang 2020 gestoppt. Jetzt, mehr als zwei Jahre später, lebe es wieder auf. „Die Leute kommen in einer in unserer Branche nie da gewesenen Menge zurück. Das verursache „Spannungen im gesamten System“. Air Canada werde daher umfangreich Flüge streichen.
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