In den USA ging es nach einer kurzweiligen Erholung am Montag am Dienstag mit den Indizes leicht bergab. Die Verluste hielten sich jedoch in Grenzen. Der Dow Jones schloss 0,2 Prozent tiefer, der Technologieindex Nasdaq gab um 2,3 Prozent nach.
Die Gründe
Gründe für das Nervenflattern an den Börsen gibt es einige. Neben der drohenden Eskalation des Ukraine-Konflikts und einem möglichen Einmarsch Russlands in der Ukraine blickt alles natürlich auf die heutige Pressekonferenz nach der Sitzung der Fed. Hier sollen nun die Details zu den Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung bekannt gegeben werden, die als fix gelten.
Die erste Zinserhöhung wird mehrheitlich für März erwartet. Schon im November hat die Notenbank außerdem begonnen, ihre Anleihekäufe zu reduzieren. Im März werden diese wohl komplett eingestellt.
Kritik
Von Analysten kamen im Vorfeld auch kritische Stimmen dazu – etwa, was die Entscheidungswilligkeit der Notenbank angeht. „Es entsteht der Eindruck, dass der Fed die Orientierung schwerfällt“, sagt etwa Franck Dixmier vom Asset Manager Allianz Global Investors. Er fragt sich, warum die Fed mit der Zinserhöhung offenbar bis März warten will. „Jenseits der Rhetorik ist es derzeit schwierig, im Handeln der Fed auch nur den geringsten Hauch an Dringlichkeit einer Verschärfung der finanziellen Bedingungen zu erkennen.“
Konjunkturprognosen
Für Europa rechnet Martin Lück, Leiter der Kapitalmarktstrategie in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Osteuropa bei BlackRock, mit einer bröckelnden Inflation schon im Jänner. „Alles andere als ein deutlicher Rückgang der Preisdynamik wäre eine Überraschung“, so Lück.
Interessant sind vor diesem Hintergrund die aktuellen Konjunkturprognosen. Der Internationale Währungsfonds IWF erwartet nämlich ein geringeres Weltwirtschaftswachstum bei höherer Inflation. Damit hat der IWF im Vergleich zum Oktober seine Prognose um 0,5 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent Wachstum gesenkt.
Inflationsrate von 3,9 Prozent
Für die USA hat der IWF die Wachstumsprognose überhaupt um 1,2 Prozentpunkte auf 4 Prozent gekappt, vor allem wegen des Scheiterns des billionenschweren Pakets für Investitionen in Sozialleistungen und den Klimaschutz im US-Kongress. Für China wird jetzt ein Wachstum von 4,8 Prozent vorausgesehen (minus 0,8 Prozentpunkte), für das BIP-Wachstum in Deutschland 3,8 Prozent (minus 0,8 Prozentpunkte).
Die durchschnittliche Inflationsrate für die Industriestaaten prognostiziert der IWF mit 3,9 Prozent – ein Plus von 1,6 Prozentpunkten gegenüber Oktober.
Laut dem wichtigsten Konjunkturbarometer Deutschlands, dem Ifo-Geschäftsklima, hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trotz der nach wie vor um sich greifenden Omikron-Welle verbessert. Das Barometer stieg um 0,9 Punkte auf 95,7 Zähler – die erste Aufhellung seit Mitte 2021.
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