Fed hält trotz Inflation an Niedrigzins fest

Eurozone legt vor, Fed zieht nach
Auch die monatliche Dosis der Geldspritzen von 120 Milliarden Dollar bleibt, entschied die US-Notenbank.

Die US-Notenbank Fed hält trotz der abflauenden Corona-Pandemie und rasant steigender Inflation am Niedrigzins fest. Sie beließ ihn auf ihrer Sitzung am Mittwoch in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. Allerdings signalisierten die Währungshüter erstmals seit Beginn der Krise, dass es 2023 eine Erhöhung geben könnte. Bisher hatten sie im Mittel eine Zinswende erst ein Jahr später angepeilt.

Ihre Geldspritzen in Höhe von monatlich 120 Mrd. Dollar (98,51 Mrd. Euro) wollen sie beibehalten, bis erhebliche Fortschritte bei Preisstabilität und Beschäftigung erreicht sind.

Trotz des bereits kräftigen Aufschwungs nach der Krise ist die Fed noch längst nicht am Ziel: So blieb die Aufholjagd am Jobmarkt nach den massiven Stellenverlusten vom vorigen Frühjahr zuletzt hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurück.

Rückkehr der Inflation

Und die Verbraucherpreise (CPI) stiegen zuletzt weit stärker als von der Fed gewünscht: Sie kletterten um 5,0 Prozent und damit so stark wie seit rund 13 Jahren nicht mehr.

Die Notenbank sieht den Preisanstieg als vorübergehendes Phänomen: In ihrer Prognose gehen die Währungshüter davon aus, dass die Inflationskennziffer für die persönlichen Verbraucherausgaben (PCE) 2022 in der von der Fed besonders beachteten Kernrate auf 2,1 Prozent zurückgehen wird - nach 3,0 Prozent im laufenden Jahr.

Zugleich erwarten sie, dass auf die Krise ein kräftiger Boom folgt: Für 2021 veranschlagen sie ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 7,0 Prozent. 2022 sollen immerhin 3,3 Prozent herausspringen.

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