Nach der Geldflut droht Europa der Abstieg

Nach der Geldflut droht Europa der Abstieg
Steigt die Inflation, werden die Zinsen nachziehen. Das bedroht viele hochverschuldete Euroländer
Michael Bachner

Michael Bachner

Die absurd vielen Milliarden, die einzelne Staaten, die EU und vor allem auch die Europäische Zentralbank zur Bekämpfung der Corona-Folgen einsetzen, können einen ins Grübeln bringen. Da glühen die Gelddruckmaschinen, als gäbe es kein Morgen. Da wird eine gigantische Verschuldung in Kauf genommen, als ob garantiert wäre, dass die Zinsen abgeschafft bleiben.

Dabei bedingt das eine das andere. Die Zinsen bleiben ja nur unten, solange auch die Konjunktur schwach ist und die Inflation dort bleibt, wo sie ist – irgendwo in der Gegend von relativ harmlosen 2 Prozent.

Setzt jedoch der prophezeite Aufschwung ein, springt also die Nachfrage an und wird wieder auf Teufel komm raus konsumiert, dann hebt auch die Inflation ab. Die logische Folge wären kräftig steigende Zinsen mit stark negativen Folgen für hoch verschuldete Staaten.

Folgt man dieser Logik, legen wir heute den Grundstein für die Wirtschaftskrise von morgen. Um das Szenario abzuwenden, müssen Politik und Zentralbank enormes Fingerspitzengefühl beweisen. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als den zeitgerechten und wohldosierten Ausstieg aus der momentanen Geldflut. Gelingt er nicht, drohen Europa enorme Verwerfungen und womöglich der Abstieg aus der Ersten Liga der Wirtschaftsmächte.

Nach der Geldflut droht Europa der Abstieg

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