Fairtrade: Wie der Boom ausgebremst werden könnte

Fairtrade: Wie der Boom ausgebremst werden könnte
In der Pandemie saß das Geldbörsel beim Einkauf im Supermarkt locker. Davon haben auch fair gehandelte Produkte profitiert. Mit der Teuerungswelle könnte sich das ändern.

Grund zu jammern hat Hartwig Kirner mit Blick auf das zurückliegende Geschäftsjahr keinen. Im Gegenteil. Der Fairtrade-Österreich-Geschäftsführer weist für 2021 ein Umsatzplus von 24 Prozent auf 485 Millionen Euro aus. Auch, weil die Gastronomie über Wochen hinweg geschlossen war und die Österreicher mehr im Supermarkt eingekauft haben. Also dort, wo Fairtrade den Großteil seines Geschäfts macht.

Bleibt die Frage, ob dieser Erfolg nur geliehen ist – und mit den steigenden Inflationsraten und der Ebbe in vielen Haushaltskassen ein jähes Ende findet. „Es gibt eine gewisse Gefahr, dass die Leute wegen der Inflationsangst irrational handeln und bei der Lebensmittelqualität sparen“, gesteht selbst Hartwig Kirner ein. „Irrational“, weil Lebensmittel nur zehn Prozent der durchschnittlichen österreichischen Haushaltsausgaben ausmachen, die großen Ausgabeposten also wo anders liegen, so sein Standpunkt.

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