EVN hat Gewinn auf mehr als halbe Milliarde Euro verdoppelt
Der börsennotierte niederösterreichische Landesenergieversorger EVN hat im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 529 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet (siehe Grafik). Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.
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An den Preiserhöhungen für Haushalte liegt das aber nicht, denn unter dem Geschäft mit den Endkunden stand bei der EVN, wie auch bei anderen österreichischen Stromversorgern, ein Minus. Die Gewinne kommen vor allem aus der Stromerzeugung (bzw. dem Verkauf im Großhandel), der Beteiligung am Wasserkraftkonzern Verbund sowie aus dem Osteuropa-Engagement.
Die Gewinne ermöglichen dem Konzern Investitionen auf hohem Niveau. „Noch nie in unserer Unternehmensgeschichte war der Zubau an Erneuerbaren so stark wie derzeit“ sagte der scheidende Technik-Vorstand Franz Mittermayer. Ende März übernimmt Stefan Stallinger, bisher Technikvorstand der Energie AG Oberösterreich, seine Position. In den kommenden Jahren sollen je 700 bis 900 Millionen Euro etwa in den Ausbau der Erneuerbaren-Erzeugung und der Netze fließen, sagte EVN-Chef Stefan Szyszkowitz bei der Präsentation der Ergebnisse. In die Netze sollen bis 2030 etwa 3 Milliarden Euro fließen. Das sei notwendig, um den beabsichtigten Ökostrom-Ausbau auch aufnehmen und nutzen zu können. Bereits jetzt stünden mehr als die Hälfte der österreichischen Windräder im Netzbereich der EVN.
Dass private Betreiber von PV-Anlagen nicht mehr einspeisen können, wie das teilweise in Oberösterreich der Fall ist, soll es in Niederösterreich nicht geben. Durch eine dynamische Regelung kann die Einspeiseleistung zu Spitzenzeiten gegebenenfalls auf 4 Kilowatt pro Anschluss begrenzt werden. Das ermöglicht ganzjährig die Integration von mehr PV-Anlagen.
Von den 300.000 Kunden, die die EVN im Frühling gekündigt hat, um sie auf neue Verträge umzustellen, haben etwa 10 Prozent dem Unternehmen den Rücken gekehrt. Um solche Maßnahmen in Zukunft zu vermeiden, plädieren die EVN-Chefs für eine neue rechtliche Regelung, wie Stromtarife angepasst werden können. Das Unternehmen hat wegen Preiserhöhungen etwa ein Dutzend Verfahren anhängig, sagte Szyszkowitz.
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