Europäische Sporthandelsvereinigung zieht nach Wien

Europäische Sporthandelsvereinigung zieht nach Wien
Die Europäische Sporthändler-Vereinigung FEDAS verlegt ihren Sitz von München nach Wien.

Paukenschlag in der Sportartikelbranche: Die Europäische Sporthändler-Vereinigung FEDAS verlegt ihren Sitz von München nach Wien. Die gemeinnützige Institution wurde 1963 in Paris gegründet und hat zum Ziel, das Ansehen der Sportbranche zu fördern und die Interessen der Mitglieder international zu vertreten. Zu den Kompetenzbereichen gehören die Erhebung von Marktzahlen, die Interessensvertretung gegenüber europäischer Institutionen, Aus- und Weiterbildung und der Austausch zwischen den Ländern.

Starke Stellung

Großen Anteil am Umzug hat Michael Nendwich, Sprecher des österreichischen Sportartikelhandels. Er gilt als Vorstand bzw. Vorsitzender mehrerer nationaler und europäischer Verbände sowie als selbstständiger Unternehmer international als bestens vernetzt. Nendwich ist bereits seit 2017 geschäftsführender Präsident der FEDAS und wird das auch bleiben.

„Österreich hat eine starke Stellung im europäischen Sportfachhandel“, führt Nendwich einen weiteren Grund für die Entscheidung für Wien als neuen Sitz der Vereinigung an. Auch die zentrale Lage in Europa sowie die vorhandene Infrastruktur des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ), die mitgenutzt werden könne, habe zu der Entscheidung beigetragen.

Von seiner neuen Rolle als Hauptsitz der FEDAS soll Wien wirtschaftlich profitieren. „Es besteht die Möglichkeit, Wertschöpfung nach Österreich zu holen“, sagt Nendwich. Man sei mit europäischen Partnern in einige Projekte involviert, es gebe Fördertöpfe der EU für Sport-, Forschungs- und Umweltschutzprojekte wie Horizon 2020, Erasmus + oder LIFE. In Österreich könnten dadurch Arbeitsplätze im Bereich Administration und Beratung entstehen.

Frischer Wind

Der Umzug soll auch für frischen Wind in der Vereinigung sorgen. „Wir wollen ein paar Partnerschaften stärken“, sagt der FEDAS-Präsident. Im Auge hat er unter anderem die Sportmesse ISPO in München und die großen Sporthandelsketten wie Intersport, Sport 2000 und Decathlon. In den kommenden Jahren sollen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt seiner Tätigkeit stehen.

Die Corona-Pandemie sieht Nendwich für die Branche als Chance, allerdings könnte es in der modischen Sportbekleidung sowie im Verleih zu Problemen kommen, da das Gästeminus im Tourismus groß sei und damit eine wichtige Kundengruppe wegfalle.

Der österreichische Sportfachhandel machte 2019 zwei Milliarden Euro Umsatz und beschäftigte 12.000 Mitarbeiter. In ganz Europa setzt die Branche 81 Milliarden Euro um und beschäftigt 700.000 Menschen.

 

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