
270 Milliarden Euro an Agrarförderung gibt es in der EU von 2023 bis 2027
© Kurier/Jeff Mangione
EU-Parlament verabschiedet umstrittene Agrarreform
270 Milliarden Euro an Förderungen gibt es von 2023 bis 2027 für Europas Landwirte. Kritiker vermissen höhere Umweltanforderungen der Reform
Direktzahlungen
Schwerwiegendster Vorwurf an die Reform: Die Subventionen an die Bauern seien noch immer nicht ausreichend an Klima- und Umweltauflagen geknüpft, kritisieren Umweltverbände. Zwar werden künftig 25 Prozent der sogenannten Direktzahlungen an die rund sechs Millionen Bauern in der EU an konkrete Umweltbedingungen gebunden.
Und Bauern, die sich an Umweltprogrammen beteiligen – sie heißen „Öko-Regeln“ – sollen mehr finanzielle Unterstützung erhalten: Wer etwa keine Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzt, bekommt mehr Geld aus Brüssel. Doch eine Verpflichtung, den Einsatz von Herbiziden zu halbieren, wie es die Grünen fordern, gibt es nicht.
Keine Obergrenze
Eine grundsätzliche Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik bleibt aus. Und das auch in anderer Hinsicht: Denn auch eine Obergrenze von 100.000 Euro je Agrarbetrieb wird es weiterhin nicht geben.
Was dazu führt, dass vier Fünftel der EU-Agrarförderungen an nur ein Fünftel der landwirtschaftlichen Betriebe gehen. Davon profitieren riesige Landwirtschaftsunternehmen – viele davon in Osteuropa im Besitz von Oligarchen mit großer Nähe zur politischen Macht.
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