Europa arbeitet sich aus der Krise heraus - Inflation bleibt hoch

Europa arbeitet sich aus der Krise heraus - Inflation bleibt hoch
Alle Mitgliedsstaaten dürften im Laufe des Jahres ihr Vorkrisenniveau wieder erreichen. Österreichs Wirtschaft legt 4,3 Prozent zu

Trotz vorerst weiter hoher Inflation dürfte die Konjunktur der Euro-Zone laut der EU-Kommission ab dem Frühjahr anspringen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll dieses Jahr demnach um 4,0 Prozent zulegen.

Die Brüsseler Behörde sagt in ihrer am Donnerstag aktualisierten Prognose zugleich für 2022 eine weit höhere Preissteigerungsrate voraus als noch im Herbstangenommen: Sie soll auf 3,5 Prozent klettern und damit weit über die Zielmarke der EZB von 2,0 Prozent hinausschießen.

„Der Preisdruck wird wahrscheinlich bis zum Sommer hoch bleiben“, warnte EU-Kommissar Paolo Gentiloni. Im Herbst war die EU-Kommission noch von einer Inflationsrate von lediglich 2,2 Prozent für 2022 ausgegangen.

Laut dem EU-Kommissar dürfte mit dem Nachlassen von Lieferengpässen und nur noch moderat steigenden Energiepreisen ab dem Herbst jedoch mit einer Entspannung an der Preisfront zu rechnen sein.

2023 sei zu erwarten, dass das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent dann mit einer Inflationsrate von voraussichtlich 1,7 Prozent wieder unterschritten werde.

„Dennoch: Unsicherheit und Risiken bleiben hoch“, räumte der Wirtschafts- und  Währungskommissar mit Blick auf Störfaktoren wie Pandemiegeschehen und Ukraine-Krise ein.

Trotz der hohen Inflation, die Unternehmen und Verbraucher belastet, rechnet die Behörde mit einem Aufschwung in der Währungsunion. Sie senkte zwar ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 4,3 auf 4,0 Prozent, hob sie dafür aber für 2023 von 2,4 auf 2,7 Prozent an. „Starker Gegenwind hat die europäische Konjunktur in diesem Winter abgekühlt: die rasche Ausbreitung von Omikron, ein weiterer Anstieg der Inflation aufgrund steigender Energiepreise und anhaltende Unterbrechungen der Lieferketten“, sagte Gentiloni.

Dieser  Gegenwind werde aber allmählich nachlassen. „Wir rechnen damit, dass das Wachstum bereits im Frühjahr wieder an Fahrt gewinnen wird“, sagte der Italiener.

Alle Mitgliedsstaaten dürften im Laufe des Jahres ihr Vorkrisenniveau wieder erreichen.Für Deutschland senkte die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr von 4,6 auf 3,6 Prozent, hob sie aber für 2023 von 1,7 auf 2,6 Prozent an. Ab Frühjahr soll Europas größte Volkswirtschaft wieder auf Wachstumskurs liegen - „begünstigt durch das erwartete Nachlassen der Infektionen und der Lieferengpässe“.

Für Österreich erwartet die EU-Kommission heuer ein Wachstum der Wirtschaft um 4,3 Prozent (0,6 Prozentpunkte weniger als im Herbst erwartet). Im Jahr 2023 werde sich das Wachstum  auf 2,3 Prozent verlangsamen.

Die Inflation werde heuer 3,3 Prozent betragen, das sagt auch das Wifo voraus. 2,2 Prozent soll die Tueeurng dann im kommenden Jahr betragen.

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