EU einigt sich auf Frauenquote in Aufsichtsräten
Zuerst die gute Nachricht: Die Anzahl von Frauen als Vorstandsmitglieder in Österreichs börsennotierten Unternehmen hat sich binnen sechs Jahren verdoppelt und damit einen neuen Höchstwert erreicht.
Jetzt die schlechte: Nur 16 Frauen stehen 188 Männern gegenüber, hat das jüngste „EY Mixed Leadership Barometer“ ermittelt. Mit dieser Quote von 8,5 Prozent weiblicher Vorstandsmitglieder in börsennotierten Unternehmen liegt Österreich im EU-Vergleich an vorletzter Stelle. Schlusslicht ist Luxemburg.
Sehr viel besser sieht es hierzulande bei den Aufsichtsräten – zumindest in den staatlichen und staatsnahen Unternehmen aus: Hier ist der Anteil von Frauen im Vorjahr um rund zwei Prozentpunkte auf 45,3 Prozent gestiegen. Das zeigt der vergangene Woche von Frauenministerin Susanne Raab und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck im Ministerrat vorgelegte Fortschrittsbericht.
Doch insgesamt hat Österreich noch einen weiten Weg zu gehen, um zu erreichen, was die EU-Arbeitsminister gestern in Brüssel beschlossen haben: Demnach soll eine Frauenquote von 40 Prozent für die Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen in der EU festgezurrt werden. Vom EU-Parlament, das der Quote auch noch zustimmen muss, ist dabei kein Widerstand zu erwarten. Möglich wurde die Einigung auf die lang umstrittene Quote erst mit dem Antritt der SPD-geführten Ampelregierung in Deutschland. Mehr als zehn Jahre lang hatte sich die CDU-CSU-Regierung Angela Merkels gegen die Quote auf EU-Ebene quergelegt.
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