Erste Runde der Metaller-Verhandlungen ohne Ergebnis

Erste Runde der Metaller-Verhandlungen ohne Ergebnis
Positionen laut Arbeitgeberseite weit voneinander entfernt. Am Dienstag wird weiter verhandelt.

Die erste Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der Metalltechnischen Industrie ist am frühen Montagabend ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Morgen folgt bereits die zweite Runde.

Im Fokus der ersten Runde standen die Forderungen der Gewerkschaft. Die Arbeitgeber hatten zu Mittag nach der Forderungsübergabe das von den Arbeitnehmervertretern angestrebte Lohn- und Gehaltsplus von 4,5 Prozent als "realitätsfremd" zurückgewiesen und auf den Konjunkturabschwung verwiesen.

Arbeitnehmer verdienen "fairen Anteil"

"Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben die vergangenen zehn Rekordjahre erarbeitet. Jetzt verdienen sie ihren fairen Anteil", so die gewerkschaftlichen Chefverhandler Rainer Wimmer, PRO-GE, und Karl Dürtscher, GPA-djp, nach dem Ende der ersten Verhandlungsrunde in einer Aussendung.

Wimmer und Dürtscher sehen die wirtschaftliche Lage der Metallindustrie positiv: "Wenn die Arbeitgeber im großen Stil Gewinne ausschütten können, dann muss auch eine gute Erhöhung der Löhne und Gehälter drin sein."

Die Arbeitgebervertreter bezeichneten die erste Gesprächsrunde als "konstruktiv und faktenbasiert". Für den Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI), Christian Knill, liegen die Gewerkschaft und die Arbeitgeber allerdings "in der grundsätzlichen Einschätzung der Lage sehr weit auseinander". Die letzten Jahre seien "durch sehr hohe Abschlüsse und eine gute Konjunktur gekennzeichnet" gewesen, so Knill in einem Statement gegenüber der APA. Die Krise der Automobilindustrie und die globalen Handelskriege würden heuer aber die Metalltechnische Industrie direkt treffen.

Warnung vor zu hohen Abschlüssen

Der FMTI-Obmann warnt vor den Folgen von zu hohen Gehalts- und Lohnabschlüssen in Zeiten des Konjunkturabschwungs. "Sämtliche Konjunkturanalysen sind als Warnsignale zu verstehen, ein unvernünftig hoher Lohnabschluss wäre sehr unverantwortlich und würde in Zukunft viele Arbeitsplätze gefährden", so Knill. Man müsse "gemeinsam daran arbeiten, uns für die stürmischen Zeiten zu wappnen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten."

Morgen, Dienstag um 10.30 Uhr, findet die zweite Runde der Metaller-KV-Verhandlungen in der Wirtschaftskammer in Wien statt. Die Mitgliedsunternehmen des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie haben rund 135.800 Beschäftigte, darunter sind rund 7.500 Mitarbeiter aus der Gießereiindustrie, die ihren Kollektivvertrag getrennt verhandeln, aber Teil des Fachverbands sind.

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