In absoluten Zahlen wurden im ersten Halbjahr 2024 in der EU zwar noch geringfügig mehr E-Pkw verkauft (713.000 – plus 1,3 Prozent), der prozentuelle Anteil der E-Autos an allen Neuzulassungen ist EU-weit aber sogar bereits leicht gesunken – von 12,9 Prozent im ersten Halbjahr 2023 auf 12,5 Prozent. „Der sinkende Anteil ist damit zu erklären, dass heuer insgesamt mehr Autos verkauft wurden“, sagt der selbstständige Wirtschaftsanalyst Günther Oswald.
In 14 von 27 EU-Ländern lag der E-Anteil heuer unter den Werten des Vorjahres. Auch in Österreich waren im ersten Halbjahr nur noch 16,4 Prozent der verkauften Pkw vollelektrisch, was einem Rückgang um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht.
Um die Entwicklungen besser verstehen zu können, hat Oswald für den Interessensverband eFuel Alliance den heimischen E-Automarkt auf Basis von Bestandsdaten der Statistik Austria (bis Ende 2023) im Detail analysiert. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Juristische Personen
Während Benzin- und Diesel-Pkw zu rund 88 Prozent von Privaten gefahren werden, sind es bei E-Autos nur 33,7 Prozent. Zwei Drittel der E-Fahrzeuge wurden also von juristischen Personen angeschafft. Aktuell ist es sogar nur ein Viertel.
Elektro-only-Strategie greift zu kurz
„Es ist evident, dass man, wenn man die Klimaziele auch nur ansatzweise erreichen möchte, einen breiteren Ansatz brauchen wird. Die Elektro-only-Strategie ist zu langsam“, sagt Oswald.
Die eFuel Alliance fordert daher die Freistellung des nichtfossilen Anteils (auch bei Beimischungen) bei allen klimapolitisch ausgerichteten Lenkungsinstrumenten. „Die Wirkung des E-Autos beim Klimaschutz wird meist überschätzt, allein deshalb, weil es ein typisches Zweitauto ist, und der Umstieg dauert viel zu lange“, so Stephan Schwarzer, Generalsekretär der eFuel Alliance Österreich. Mit eFuels könnten Emissionen hingegen sofort vermieden werden.
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