Österreichs Manager verdienten 2020 durchschnittlich 118.200 Euro

Die Kaderschmiede bildet Frankreichs künftige Führungskräfte aus
Die Nettoeinkommen der Führungskräften sind weiter gestiegen, der Gender Pay Gap ist kleiner geworden.

Die Nettoeinkommen der Führungskräfte sind von 2019 auf 2020 um 2.700 Euro gestiegen. Im Durchschnitt lagen sie bei 118.200 Euro, wie eine Befragung von 626 Führungskräften der ersten und zweiten Ebene im Auftrag des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) ergab.

Zum Vergleich: Das Durchschnittseinkommen aller Vollzeitbeschäftigten liegt bei etwa 35.000 Euro netto. Im Jahr 2017 lag das Führungskräfteeinkommen noch bei 103.900 Euro.

Die Bezahlung ist bei 68 Prozent der Befragten der ersten Ebene und 74 Prozent der zweiten Ebene erfolgsabhängig. Die Hauptkriterien sind dabei der Gewinn des Unternehmens und die Erreichung von Zielen.

Der Gender Pay Gap hat in den letzten 15 Jahren abgenommen. Während Frauen 2004 noch um ein Viertel weniger verdienten als ihre männlichen Kollegen, waren es zuletzt noch 16 Prozent. „Es bleibt noch etwas zu tun, die Richtung aber stimmt“, so der WdF-Bundesvorsitzende Andreas Zakostelsky.

Eine Veränderung zeichnet sich auch bei den Dienstautos ab: Fast jeder vierte Top-Manager fährt elektrisch (8%) oder mit Hybridantrieb (15%). Der Anteil der Elektrifizierung ist hier fast zehn Mal so hoch, wie im Schnitt der Gesamtbevölkerung.

Mehrbelastung durch Corona-Pandemie

Acht von zehn Befragten gaben an, dass ihnen durch die Corona-Pandemie Mehrbelastungen entstanden sein. So ist die Zahl der systemkritischen Entscheidungen seitdem bei sieben von zehn gestiegen, 64 Prozent gaben an, aufgrund der Pandemie mehr gearbeitet zu haben.

Die empfundene Mehrbelastung hat sich „seit der ersten Messung im  Sommer 2020 noch einmal deutlich gesteigert. Gesondert abgegolten wird das eher selten“, so Zakostelsky.  In der Befragung gaben 17 Prozent an, Kompensationen für die Mehrbelastung im Zuge der Pandemie erhalten zu haben. Sechs von zehn Befragten verneinten dies, ein weiteres Viertel machte dazu keine eindeutige Angabe.

Diese Einschätzung dürfte starken Abweichungen unter den Befragen oder auch subjektiven Erwartungshaltungen geschuldet sein. Immerhin sind die Nettogehälter der Führungskräfte in drei Jahren um rund 14 Prozent gestiegen (siehe oben). Auch die größte Wirtschaftskrise in der Nachkriegszeit hat diesen Trend nicht angehalten.

Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) wurde 1979 gegründet und vertritt nach eigener Angabe rund 3.000 Manager und Entscheidungsträger. Die Befragung zu den Einkommen wurde zum 40. Mal durchgeführt.

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