Drei Viertel der Top-Manager erwarten weniger Wachstum

Österreichs Wirtschaft wird von Deutschland eingebremst
Der 26. "Global CEO Survey" von Pricewaterhouse Coopers zeichnet ein pessimistisches Bild.

Die Zuversicht ist geschwunden: Knapp drei Viertel der Manager und Managerinnen weltweit erwarten heuer einen Rückgang des Wirtschaftswachstums. Das ergibt eine Befragung des Beratungsunternehmen Pricewaterhouse Coopers (PwC) unter 4.400 Geschäftsführern in 105 Ländern. Darunter sind auch 32 Befragte aus Österreich, 23 davon rechnen mit einem Rückgang der Dynamik. Das sind die pessimistischsten Aussichten seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008.

"Die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen wird in Zeiten hoher Energiepreise und Inflation auf die Probe gestellt. Gleichzeitig befinden wir uns mitten in der Energiewende, die technologische Entwicklung schreitet voran, Liefer- und Wertschöpfungsketten werden neu aufgestellt und der Arbeitsmarkt ist von einem neuen Anspruchsdenken der Mitarbeitenden aber auch von einem Fachkräftemangel geprägt" sagt Rudolf Krickl, Präsident von PwC Österreich.

Ein Fünftel der Befragten in Österreich befürchtet, dass das eigene Unternehmen mit dem aktuellen Kurs in zehn Jahren nicht mehr bestehen kann. Ob die für heuer selbst gesteckten Wachstumsziele erreicht werden können, bezweifeln 57 Prozent. Die größten Sorgen bereiten den Führungskräften dabei die Inflation und die gesamt-wirtschaftlichte Volatilität (je 38 Prozent), gefolgt von der Angst vor Cyber-Attacken. Sorgen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind hingegen stark zurückgegangen.

Drei Viertel der Top-Manager erwarten weniger Wachstum

Rudolf Krickl, Präsident von PwC Österreich

Als Reaktion rechnen drei Viertel der Befragten mit Preiseröhungen, je etwa 40 Prozent wollen ihre operativen Kosten reduzieren oder alternative Zulieferer finden. Den gestiegenen Kosten mit einem Personalabbau zu begegnes hält hingegen nur ein Drittel der Manager und Managerinnen für eine gute Idee.

"Der Schwerpunkt der CEOs liegt derzeit zwar auf der Kostensenkung, aber mit dem ausdrücklichen Ziel, zukunftsweisende Investitionen zu ermöglichen," sagt Krickl. So hätten etwa 90 Prozent der österreichischen Unternehmen bereits Maßnahmen gesetzt, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren.

 

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikel stand entsprechend einer Aussendung, dass der Großteil der Befragten eine Rezession befürchten. Auf Rückfrage des KURIER erklärte PwC aber, dass das nicht abgefragt wurde. Erwartet wird ein Rückgang der wirtschaftlichen Dynamik, aber nicht notwendigerweise ein Rückgang der Wirtschaftsleistung.

PwC befragte laut eigener Darstellung im Oktober und November 2022 insgesamt 4.410 CEOs in den drei Regionen Nordamerika, Westeuropa und Asien-Pazifik.

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