DO&CO-Chef Dogudan: "Mag den Begriff Work-Life-Balance gar nicht"

Interview mit Do&Co-Chef Attila Dogudan
Der Gründer des Gourmetkonzerns über Krisenmanagement, Rekordkurs, die Regionen der Zukunft, seine Ängste und was ihm an der Einstellung in Österreich zum Unternehmertum nicht gefällt.

Wegen Corona tief abgestürzt, ist der DO&CO-Konzern schon wieder auf der Überholspur.

KURIER: DO&CO hat jetzt das umsatzstärkste Halbjahr seit Bestehen geschafft. Ist die Krise endlich vorbei?

Attila Dogudan: Schaut so aus, alle Indikatoren deuten darauf hin. Die Nachfrage ist größer als vor Corona und 2023 werden wir über Vor-Krisen-Niveau sein. Die Menschen konnten während der Pandemie keine Partys besuchen, keine Events, keine Sportveranstaltungen und Fliegen konnten sie auch nicht. Jetzt haben wir einen Boom, die Menschen wollen das alles wieder genießen. Weltweit.

DO&CO ist breit aufgestellt, Sie haben immer argumentiert, dadurch sei das Unternehmen krisenresistenter. War das dann auch so?

Wir verloren 85 Prozent unseres Umsatzes weltweit – in 20 Ländern gleichzeitig. Das steht in keinem Lehrbuch, dass dir alles gleichzeitig wegbricht. Die Frage war, wie viel Geld haben wir und was verbrauchen wir im Monat, dann weiß ich meine Lebensdauer. Bei vollen Fixkosten wäre uns, ohne zu reagieren, nach ein paar Monaten das Geld ausgegangen. Wir hatten immerhin 12.500 Mitarbeiter. Wir mussten die Kosten hinunterfahren und dabei so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten. Wir wussten ja nicht, was wir an Unterstützungen bekommen und konnten nicht warten, bis die Regierungen entscheiden. Auf der Intensivstation ist das Wichtigste, schnell zu reagieren.

Wie ging es Ihnen dabei persönlich?

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