Salz & Pfeffer: Do & Co

 
Im Jänner wurde das Albertina-Lokal zugesperrt und aufwendig umgestaltet. Im Juni eröffnete es wieder – mit neuer Optik, die ein bisschen konservativer wirkt, und mit neuer Speisekarte.

Das 2003 eröffnete Restaurant in der Albertina war für „Do & Co“ stets ein bisschen Test-Lokal. Hier wurden Trends ausprobiert, bevor sie Eingang ins Programm des renommierten Restaurants im Haas-Haus fanden. Und hier erhielten auch die grandiosen Tapas kulinarisches Asyl. Sie hatten einst das „Do & Co“-Projekt „Aioli“ zum besten spanischen Lokal Wiens gemacht – bis es dem „Do & Co“-Hotel zum Opfer fiel.

Im Jänner wurde das Albertina-Lokal jedenfalls zugesperrt und aufwendig umgestaltet. Im Juni eröffnete es wieder – mit neuer Optik, die ein bisschen konservativer wirkt, und mit neuer Speisekarte. Die spanischen Tapas gibt es nicht mehr, stattdessen einen österreichisch-asiatisch-mediterranen Mix, der sich nicht uninteressant liest. Doch leider sieht die Wirklichkeit anders aus: Das Essen wirkt lieblos arrangiert und mit einer an Speisewagen erinnernden Hektik serviert. Die gebackenen Baby-Calamari im Erdäpfel-Nest waren noch ganz okay (14,50 €), der mediterrane Artischockensalat bestand allerdings nur aus Rucola und Parmesan, der Artischocken-Anteil war mikroskopisch (12,50 €). Der karamellisierte Kabeljau mit Wok-Gemüse schmeckte zu süß, schade um das (sehr kleine) Stück dieses schönen Fisches (29,50 €), „Chicken 65“ – Hühnerbrust in indischer Korma-Sauce mit gefüllten Mini-Grill-Paprika und Wasabi-Reis – war zwar saftig, die Kombination aber eher seltsam (24,50 €).

Dass die Weine warm und in billigen Gläsern serviert werden, sollte angesichts dieses Preis-Niveaus nicht passieren, ebenso die welken Blumen an jedem Tisch. Da braucht’s noch Nachschulung.

Do & Co Albertina, Wien 1, Albertinapl. 1, ☎ 01/532 98 69, Mo-So 9-24, www.doco.com

Max.
Küche 26 35
Keller 6 10
Service 10 15
Atmosphäre 13 15
Preis/Wert 12 20
Familie 2 5
69 100

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