Die Post sucht gut 1.000 Mitarbeiter

Die Post sucht gut 1.000 Mitarbeiter
Die hohen Energiekosten und die starke Inflation sind auch für die börsennotierte Post eine Herausforderung. Zufrieden ist Post-Chef Georg Pölzl mit dem Bankgeschäft.

Die hohen Strom- und Dieselpreise, die starke Inflation, der steigende Papierpreis und der Arbeitskräftemangel schlagen sich auf die Geschäfte der österreichischen Post (27.000 Mitarbeiter) nieder. Im ersten Halbjahr 2022 sank der Umsatz um vier Prozent auf 1,21 Milliarden Euro, der operative Gewinn verringerte sich um zwölf Prozent auf 91 Millionen Euro. „Es war ein Halbjahr mit durchaus schwierigen äußeren Rahmenbedingungen. Der Anstieg der Energiepreise trifft uns, vor allem bei den Treibstoffen“, sagt Post-Chef Georg Pölzl. Die hohe Inflation merken wir in einem moderaten Kaufverhalten, das sich sowohl auf das Paketgeschäft als auch auf das Werbegeschäft auswirkt.“ Nachsatz: „Die größte Herausforderung ist aber der leer gefegte Arbeitsmarkt. Wir suchen laufend Mitarbeiter, gut 1.000 Stellen sind immer offen.“ So mangelt es insbesondere an Kraftfahrern und Mitarbeitern für die Verteilerzentren, wo mitunter auch Personal von Frächterpartnern tätigt ist.

Paketgeschäft

Indes ist der Paketumsatz um fast neun Prozent zurückgegangen, das ist vor allem auf die Währungs- und Volumensverluste im Türkeigeschäft zurückzuführen. Beim Paketvolumen beträgt der Rückgang nur fünf Prozent.

Die positive Nachricht: Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 wurden wieder um 51 Prozent mehr Pakete vertrieben. „Wir haben unsere Kapazitäten in den Paket-Verteilzentren deutlich erweitert und haben die Brief- und Paketzustellung zusammengeführt“, sagt Pölzl. „Die Wachstumsinvestitionen werden uns noch in den nächsten ein, zwei Jahren begleiten. Wir sind gerade dabei, die Erweiterung unseres größten Verteilzentrums in Oberösterreich in Betrieb zu nehmen.“

2023 kommt es dann zur Inbetriebnahme des Paketverteilerzentrums in Wien-Inzersdorf. Am Ende wird die Post ihre Logistikkapazität im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018 verdreifacht haben. Neben den Logistikzentren errichtet die Posttochter Systemlogistik in Enzersdorf an der Fischa (NÖ) ein Regallager mit einer vollautomatischen Kommissionierung für einen großen Handelskunden.

Briefe und Werbepost

Obwohl das Briefvolumen seit Jahren zurückgeht, hat sich diese Tendenz etwas eingebremst. So ist das Briefvolumen im ersten Halbjahr 2022 durch Aussendungen von Energieversorgern und öffentliche Mitteilungen um ein Prozent gestiegen, liegt aber noch elf Prozent unter dem Vorkrisenniveau.

„In der Werbepost haben wir eine positive Entwicklung von sieben Prozent, das Flugblatt ist nach wie vor ein sehr effizientes Medium. Wir sehen hier eine Erholung, doch die steigenden Papierkosten sind langfristig nicht gut“, sagt Pölzl. So mancher Kunde dünnt deshalb seine Werbefolder aus oder streicht das eine oder andere Flugblatt. Letzteres sei aber um eine „Zehnerpotenz“ effektiver als elektronische Werbung, behauptet der Postchef.

Bankgeschäft

Zufrieden ist Pölzl auch mit dem Geschäft seiner Bank99. „Das Bankgeschäft wächst und entwickelt sich gut“, sagt der Generaldirektor. „Dass wir das Österreich-Geschäft der ING-Bank im Vorjahr übernommen haben, wirkt sich sehr positiv aus.“ So stieg die Zahl der Kunden von 80.000 auf 250.000 Personen, das Kreditvolumen kletterte von 0,4 Milliarden auf 1,5 Milliarden Euro. Der Umsatz der Bank99 stieg sogar um fast 50 Prozent.

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