Der schnelle Überblick: Lutz kauft - Amazon streikt - BMW baut

Abschwung in der heimischen Industriekonjunktur
Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten zum Business Lunch am heutigen Freitag.

Lutz steht auf die Schweiz

Die Einkaufstour der Möbelkette XXXLutz geht weiter: Nachdem kürzlich mit Möbel Pfister bereits der größte Möbelhändler in der Schweiz übernommen wurde, kauft der österreichische Konzern dem Schweizer Handelsunternehmen Migros nun auch noch sechs der elf Interio-Standorte ab.

Und hier alle Details zum Deal

Flaute in der Industrie

Der Abschwung in der heimischen Industriekonjunktur hat sich in Österreich verstärkt, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Freitag. Während der Konsum weiter eine stabile Wachstumsstütze darstelle, hätten die Investitionen zuletzt an Schwung verloren. Im abgelaufenen Vierteljahr wuchs die Wirtschaft gegenüber dem Vorquartal erneut real nur 0,2 Prozent, bestätigte das Wifo.

Streik bei Amazon

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Die aktuellen Proteste halten an.

Am "Black Friday" streiken Amazon-Beschäftigte an allen Standorten in Deutschland für einen Tarifvertrag. Die mehrtägigen Streiks hätten in der Nacht zum Freitag begonnen, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit.

Gute Arbeit sei nicht "zu Schleuderpreisen zu haben", erklärte Verdi anlässlich des vor allem in den USA für seine Rabatte bekannten Schnäppchentags. Die Beschäftigten forderten einen Tarifvertrag für "existenzsichernde Löhne und gute und gesunde Arbeit".

Die Streiks dauern bis einschließlich Cyper Monday, einem weiteren Rabattaktionstag. Verdi kämpft seit Jahren dafür, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden.

BMW baut E-Autos in China

Die Autobauer BMW und Great Wall aus China treiben ihren Plan zur Produktion von Elektroautos in China voran. Langfristig sollen in einer gemeinsamen Fabrik jährlich rund 160.000 elektrische Fahrzeuge der BMW-Marke Mini und von Great Wall vom Band rollen, wie BMW am Freitag zum Baubeginn in der Stadt Zhangjiagang bei Shanghai mitteilte.

Das Werk selbst soll bis 2022 errichtet werden. BMW und Great Wall wollen umgerechnet 650 Millionen Euro in das Werk investieren, das 3.000 Mitarbeiter beschäftigen soll.

Magna dementiert Jobabbau

Der Europa-Chef des austro-kanadischen Autozulieferers Magna, Günther Apfalter, schließt einen massiven Jobabbau bei Magna Steyr in Graz aus. Mitte November hatte der Konzern bereits entsprechende Medienberichte dementiert. "Zum jetzigen Zeitpunkt schließe ich aber aus, dass ich mich in den nächsten Wochen hinstelle und einen größeren Stellenabbau verkünde", sagte Apfalter dem "Trend".

Mehrere Medien hatten berichtet, dass bei Magna in Graz ein Abbau von 1.800 Jobs - das sind alle Leiharbeitsstellen - droht. "Je nach Produktionsplanung unserer Kunden werden wir möglicherweise die Zahl der Leiharbeiter anpassen, die ja, wie der Name schon sagt, für eine bestimmte Zeit eingesetzt werden", so Apfalter.

Bei Magna-Steyr in Graz waren zuletzt knapp 10.000 Personen beschäftigt. Das Grazer Werk ist der einzige Standort von Magna, in dem komplette Fahrzeuge zusammengebaut werden. Neben dem 5er-BMW fertigt das Werk auch den Z4. Weiters werden noch der Jaguar I-Pace und E-Pace, die Mercedes G-Klasse sowie der Toyota GR Supra produziert.

Die Autozulieferindustrie ist ein wesentliches Standbein der österreichischen Industrie. Im Vorjahr lag der Produktionswert bei 24,4 Mrd. Euro, ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2017. Rund 80.000 Menschen arbeiten in der Autoindustrie in Österreich.

Gewinnsprung beim Immo-Konzern Warimpex

Immobilien-Verkäufe und ein hoher Buchgewinn aus dem Ankauf von Darlehen von Ex-Mitgesellschaftern in Russland haben dem börsennotierten Hotel- und Büroentwickler Warimpex im dritten Quartal einen kräftigen Gewinnsprung beschert.

In den ersten neun Monaten wurden 57,5 Mio. Euro Nettogewinn erzielt, nach 6,5 Mio. Euro Verlust ein Jahr davor. Im Ausblick heißt es, das aktuelle Geschäftsjahr 2019 werde voraussichtlich eines der erfolgreichsten der Warimpex-Geschichte sein, erklärte CEO Franz Jurkowitsch in einer Aussendung.

Energiekonzern Verbund sagt ab

Die Stromproduktion stieg im Jahresabstand um 1,3 TWh

Der Verbund ist Österreichs größter Stromkonzern

Der börsennotierte Verbund hat sich aus dem Bieterprozess um die milliardenschweren Wasserkraftwerke des portugiesischen Energiekonzerns EDP zurückgezogen. "Wir sind aus dem Prozess ausgestiegen", sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag.

Neben Österreichs größtem Stromkonzern waren Insidern zufolge weitere vier Unternehmen in der engeren Auswahl: Die deutsche Investmentfirma Aquila Capital, die spanische Iberdrola, die norwegische Statkraft und die französische Engie. Die auf alternative Anlagen spezialisierte Investmentfirma Aquila Capital hatte bereits vor einem Jahr 21 Wasserkraftwerke von EDP in Portugal gekauft.

Schulden beim Stromriesen E.ON explodieren

Nach der Übernahme der früheren RWE-Tochter Innogy steigen die Schulden des deutschen Stromversorgers E.ON. Der Nettoschuldenstand stieg im Vergleich zum Vorjahr von 23 auf 39,6 Mrd. Euro.

Die Integration von Innogy laufe aber nach Plan. Im Zuge der Übernahme erhöht E.ON auch seine Jahresprognose und erwartet nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) von 3,1 bis 3,3 Mrd. Euro. Der Konzernüberschuss soll jetzt auf 1,45 bis 1,65 Mrd. Euro steigen.

Biotech-Unternehmen Marionmed: Verlust nach Plan

Der schnelle Überblick: Lutz kauft - Amazon streikt - BMW baut

Marionmed sagt, das der Ausblick gut ist

Das seit Februar 2019 in Wien börsennotierte Biotech-Unternehmen Marionmed hat im dritten Quartal 2019 ein "plangemäß negatives" Ergebnis erzielt. Der Umsatz ging von 1,72 auf 1,66 Millionen Euro leicht zurück, das Betriebsergebnis lag bei minus 1,23 nach minus 1,30 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Der Verlust betrug 1,25 (1,76) Mio. Euro.

Im Ausblick wird auf die "äußerst solide Kapitalbasis" zur Finanzierung der hohen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen verwiesen. Diese wurde durch die Darlehenszusage der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von bis zu 15 Mio. Euro nochmals gestärkt.

 

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