dayli: Anzeige wegen Sonntagsöffnung

APA10358594-2 - 23112012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 242 WI - Der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic steigt als Finanzinvestor beim Nahversorger dayli (ehemals Schlecker) ein, gab dayli-Eigentümer Rudolf Haberleitner am Freitag, 23. November 2012, in einer Aussendung bekannt. Im Bild: Eine Dayli-Filiale in Wien. APA-FOTO: ROBERT JAEGER
Die neue Handelskette hatte gehofft, mit einem Bistro die Sonntagsöffnungsregelung umgehen zu können.

Die neue Handelskette dayli hat wegen Sonntagsöffnung eine Klage der Gewerkschaft am Hals. Außerdem folgt noch eine Klage wegen unlauteren Wettbewerbs.

Mitte Jänner hatte dayli zwei Testfilialen in Pöggstall (NÖ) und Linz-Ebelsberg mit dem neuen Nahversorgerkonzept aufgemacht. Neben Drogerieartikeln werden in den Geschäften auch Lebensmittel, Textilien, Haushalts- und Elektrogeräte, Dienstleistungen wie ein Office-Center zum Faxen und Scannen und ein integriertes Bistro angeboten. In den kommenden Monaten will dayli weitere 100 Filialen mit dem neuen Konzept eröffnen.

Die Gewerkschaft habe dayli mehrfach darauf hingewiesen, die Filialen nicht am Sonntag aufzusperren, sagte GPA-djp-Geschäftsführer Karl Proyer. An mehreren Sonntagen wurden nun Probekäufe gemacht und dies dem Magistrat übermittelt. "Wir hoffen, dass die Behörden rasch einschreiten werden." Die Gewerkschaft werde "alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen", um die Sonntagsöffnung bei dayli und auch im Einkaufszentrum von Richard Lugner zu bekämpfen. Die Handelskette dürfe nur das Bistro am Sonntag aufsperren, aber keine anderen Supermarktprodukte verkaufen.

Unverständnis bei dayli

dayli hatte gehofft, mit dem Betrieb eines Bistros die Sonntagsöffnungsregelung umgehen zu können. Und Miteigentümer Rudolf Haberleitner sieht sich auch im Recht, die Ladenöffnung am Sonntag sei mit einem Gutachten rechtlich abgesichert. "Wir haben nichts ungesetzliches gemacht", so Haberleitner. Sonst müssten auch alle Tankstellenshops zusperren, die Lebensmittel verkaufen.

Auch der dayli-Betriebsrat hat sich laut Haberleitner für das neue Nahversorgerkonzept inklusive Sonntagsöffnung ausgesprochen. Er verstehe nicht, warum die Gewerkschaft dem Betriebsrat nun in den Rücken falle. Die Sonntagsöffnung sei aber noch nicht fix. Derzeit befinde man sich noch in der Konzeptphase, am 21./22. Februar werden Details zur Geschäftsstrategie vorgestellt. Bei zu wenig Kundeninteresse könne die Sonntagsöffnung auch wieder gekippt werden.

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