Sollte sich die Corona-Krise weiter verschärfen und für Verwerfungen an den Börsen sorgen, könnte die Fed die Zinsen weiter reduzieren. Bei der nächsten Fed-Sitzung am 18. März wird mit einem kräftigen Zinsschritt gerechnet.
Chinesische Notenbank
Die chinesische Zentralbank hat seinen Leitzins gesenkt und die Banken aufgefordert, gefährdeten Unternehmen billige Kredite und Zahlungserleichterungen zu gewähren. Geschäftsbanken müssen künftig weniger Geld bei der Zentralbank als Sicherheitsreserve vorhalten, kündigt sie an.
Der entsprechende Satz wird um 0,5 bis 1,0 Prozentpunkte gesenkt, für einige Kreditinstitute um zusätzliche 1,0 Punkte. Durch die Lockerung sollen 550 Milliarden Yuan (umgerechnet 70 Milliarden Euro) mehr für langfristige Kredite an Unternehmen zur Verfügung stehen.
Die Europäische Zentralbank
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ein umfassendes Maßnahmenpaket angekündigt. Die Euro-Wächter beschlossen unter anderem neue langfristige Liquiditätsspritzen für Banken zu sehr günstigen Bedingungen, um den Kreditfluss an die Wirtschaft zu stützen.
Bestehende große Geldspritzen sollen zudem jetzt noch vorteilhafter für die Banken gestaltet werden. Dabei hat die EZB insbesondere die Kreditvergabe an kleinere und mittelgroße Firmen im Blick.
Zudem kündigte die EZB zusätzliche Anleihenkäufe an. 120 Milliarden Euro zusätzlich will sie dafür locker machen. Sie wird sich dabei auf Unternehmensanleihen konzentrieren. Am Leitzins ändern Europas Währungshüter vorerst nichts. Der Spielraum ist aber ohnedies sehr gering. Aktuell notiert dieser auf dem Rekordtief von null Prozent.
Bank von Norwegen
Die norwegische Notenbank senkte wegen der Coronavirus-Pandemie ebenfalls ihren Leitzins von 1,5 auf 1,0 Prozent. Die Währungshüter erklärten ihre Bereitschaft zu weiteren Zinssenkungen. Die Notenbank bietet zudem den Banken außerordentliche Kredite mit einer Laufzeit von drei Monaten an.
Schwedische Notenbank
Schweden ist nicht Mitglied der Euro-Zone. Sie muss daher eigene Maßnahmen ergreifen. Die Reichsbank stellt den Banken Zentralbankgeld von bis zu 500 Milliarden Kronen (etwa 46 Milliarden Euro) für zwei Jahre zur Verfügung.
Die Notenbank signalisierte zudem ihre Bereitschaft, noch größere Summen an Liquidität bereitzustellen, falls dies nötig werden sollte.
Von Zinssenkungen wollen die schwedischen Währungshüter dagegen absehen. Der Grund: Erst vor wenigen Monaten hatte sich die Reichsbank sich von ihrem jahrelangen Negativzins verabschiedet und den Leitzins sogar leicht erhöht
Bank von Japan
Anfang März hat die Bank of Japan das nationale Finanzsystem angesichts der Ausbreitung des Corona-Virus mit zusätzlicher Liquidität versorgt. Nun könnte die BoJ nachlegen. In einer außerplanmäßigen Aktion hat die Bank of Japan angeboten, Anleihen von bis zu 200 Milliarden Yen (1,7 Milliarden Euro) zu kaufen, um zusätzliche Liquidität in die Märkte zu pumpen. Die japanische Notenbank hat in der Vergangenheit gar schon Aktien-ETFs aufgekauft.
Bank von England
Die Bank of England verkündete nach einer außerordentlichen Sitzung, dass der britische Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 0,25 Prozent gesenkt wird. Sie bietet Banken günstigere Finanzierungsmöglichkeiten und eine Reduzierung der Kapitalpuffer an.
Bank von Australien
Auch die australische Notenbank hat reagiert und den Leitzins auf ein Rekordtief gesenkt. Die Währungshüter drückten den Schlüsselzins von 0,75 Prozent auf 0,5 Prozent, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie abzufedern. Die Australier stellten weitere Zinssenkungen in Aussicht.
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