Coronavirus stürzt Weltwirtschaft in Rezession

EZB-Hauptquartier in Frankfurt/Main
In der Euro-Zone brach der Konjunkturindex um 22,3 Punkte ein.

Die Coronavirus-Epidemie lässt bei Anlegern die Alarmsirenen schrillen und schürt laut Umfrage die Furcht vor einer globalen Rezession. Die Investment-Beratungsfirma Sentix meldete am Montag einen bisher beispiellosen Einbruch ihres Barometers innerhalb eines Monats in allen Weltregionen.

"Der globale Konjunktur-Gesamtindex fiel im März von plus 8,1 Zählern auf minus 12 Punkte zurück. Nie zuvor sei ein so starker synchronisierter Einbruch der Welt-Konjunktur in den Sentix-Daten messbar gewesen, sagt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. „Damit reiht sich der aktuelle Einbruch in eine unrühmliche Kette: Lehman (2008), Fukushima (2011) und die Öl-Kreditkrise (2016)."

In der Euro-Zone brach der Konjunkturindex um 22,3 Punkte ein. Dabei überraschte laut Sentix insbesondere der Fall der Erwartungswerte auf den tiefsten Wert seit August 2012: „Denn
das heißt nichts anderes, als dass sich die Anleger auf eine lange Schwächeperiode der Konjunktur einstellen“, sagte der Sentix-Geschäftsführer. Die Anleger forderten „dringend“ ein
Signal der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Donnerstag wieder regulär über die Leitzinsen entscheidet.

Auch in Deutschland, das erheblich vom Welthandel und der Konjunktur in Asien abhängig ist, zeigten sich die Anleger tief verunsichert. Der Gesamtindex gab auf minus 16,9 Zähler von plus 4,5 Punkten nach. Sentix erklärte dazu, das Coronavirus sei zwar auch hierzulande angekommen, aber die Verbreitung könne bislang wirksam verlangsamt werden: „Langsam bedeutet aber auch, dass die dämpfenden Konjunktureffekte längere Zeit auf die Wirtschaft einwirken, welche ohnehin durch Autokrise und Klimadiskussion unter Druck steht.“ Ein Rezession gelte jetzt als sicher.

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