Grundeinkommen kann Corona-Ausbreitung verlangsamen

Grundeinkommen kann Corona-Ausbreitung verlangsamen
Die Uno fordert temporäres Grundeinkommen für die Ärmsten - sowohl als Soforthilfe als auch, um die Ausbreitung des Virus etwas einzudämmen.

"Beispiellose Zeiten erfordern beispiellose soziale und wirtschaftliche Maßnahmen." Das sagt Achim Steiner, Chef des Uno-Entwicklungsprogramms UNDP und Autor der Studie "Temporäres Grundeinkommen: Schutz armer und schutzbedürftiger Menschen in Entwicklungsländern".

Darin schlägt er ein vorübergehendes Grundeinkommen für die 2,7 Milliarden ärmsten Menschen weltweit vor. Damit würden die Folgen der Corona-Pandemie für Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, abgefedert.  

Corona-Ausbreitung wird verlangsamt

Und ein bedingungsloses Grundeinkommen helfe nicht nur, die Not zu lindern, es wirke auch einer weiteren Ausbreitung des Virus entgegen, heißt es. Dadurch könnten arme Menschen, die häufig im informellen Sektor tätig und nicht versichert seien, ihre Arbeit für eine gewisse Zeit aussetzen und so die Gefahr einer Ansteckung verringern.

Rund 199 Milliarden US-Dollar würde die Maßnahme pro Monat kosten.

Laut dem Bericht ist ein auf sechs Monate begrenztes Grundeinkommen für die betroffene Personengruppe durchaus machbar. Denn der monatliche finanzielle Aufwand von rund 200 Mrd. Dollar entspräche nur rund zwölf Prozent der gesamten Geldmittel, die ohnehin im laufenden Jahr in Maßnahmen gegen das Coronavirus investiert würden.

Ein Möglichkeit zur Kostendeckung für die Staaten sehen die Entwicklungshelfer darin, dafür jene Geldmittel zu nutzen, die sonst zur Schuldentilgung gedacht seien.

"Entwicklungs- und Schwellenländer werden nach offiziellen Angaben in diesem Jahr 3,1 Billionen Dollar für die Rückzahlung von Schulden ausgeben", so UNDP. 

Dies ließe sich vor allem dann gut durchführen, wenn es zu der von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zuletzt geförderten Aussetzung der Schulden für Entwicklungsländer komme.

Einige Länder haben den Angaben nach bereits Schritte zur Einführung eines Grundeinkommens unternommen. So habe Togo rund 19,5 Millionen Euro der monatlichen Ausgaben in Hilfsprogramme umgelegt, insbesondere für Frauen, die im informellen Sektor arbeiteten.

Spanien gebe daneben etwa 250 Millionen Euro Sonderzuschüsse für Familien mit geringem Einkommen.

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