Von der Drohne bis zur Vuitton-Tasche: Immer mehr Chinesen mieten teure Konsumgüter

Von der Drohne bis zur Vuitton-Tasche: Immer mehr Chinesen mieten teure Konsumgüter
In China trendet eine neue Art des Konsums: Anstatt teure Güter wie Kameras oder Drohnen zu kaufen, entscheiden sich immer mehr Verbraucher fürs Mieten.

Die chinesische Binnennachfrage gewinnt staatlichen Medien zufolge durch neue Verkaufstaktiken an Fahrt. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich demnach dafür, teure Konsumartikel wie Kameras oder Handtaschen zu mieten, anstatt sie zu kaufen, wie die amtliche Tageszeitung People's Daily berichtet. 

Dieses Modell eröffne den Unternehmen eine "neue Perspektive". Neue Konsumformate böten "riesiges" Potenzial.

Internetplattformen ermöglichen es Verbraucherinnen und Verbrauchern beispielsweise, eine Drohne für einen Yuan (13 Cent) pro Tag zu mieten, während sie normalerweise mehr als 5.000 Yuan (660 Euro) kostet. Für 35 Yuan kann eine "99 Prozent neue" Louis-Vuitton-Handtasche gemietet werden, wie ein Angebot auf einer beliebten Shopping-App zeigte. Ähnliche Angebote gibt es auch in Europa, oft werden gemietete Güter als nachhaltigere Alternative zum Kauf beworben. Ob für diese neue Art des Konsums tatsächlich weniger Ressourcen verbraucht werden, bleibt allerdings fraglich.

Laut amtlichen chinesischen Statistiken blieben die Umsätze im Einzelhandel in diesem Jahr hinter den Erwartungen zurück. Sie wuchsen von Jänner bis November nur noch um 3,5 Prozent. 2023 waren sie mit 7,2 Prozent noch mehr als doppelt so stark gestiegen.

Alte Geräte können gegen Prämie eingetauscht werden

Um den Konsum anzukurbeln, hat China in diesem Jahr ein System zur Inzahlungnahme eingeführt. Es ermöglicht Kundinnen und Kunden, beim Eintausch von alten Geräten, Fahrrädern und sogar Autos Rabatte zu bekommen. 

Offiziellen Angaben zufolge überstiegen die Verkäufe im Rahmen dieses Programms in diesem Jahr die Marke von einer Billion Yuan (132 Mrd. Euro).

Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stützt sich in diesem Jahr vor allem auf die Industrie und den Export, während die Nachfrage der privaten Haushalte auch wegen der schweren Immobilienkrise lahmt. Ökonomen raten der Regierung dazu, ihre Politik stärker auf die Verbraucher auszurichten - auch weil der designierte US-Präsident Donald Trump mit hohen Zöllen auf chinesische Waren droht. 

Auf einer Tagung in diesem Monat erklärten Spitzenfunktionäre der regierenden Kommunistischen Partei, China solle den Konsum im nächsten Jahr "energisch" ankurbeln und versuchen, die Binnennachfrage "in alle Richtungen" zu steigern.

Kommentare