Charterfirma Ecker Yacht & Flug ist pleite

Eine Unternehmensfortführung ist noch nicht sichergestellt (Symbolbild)
Finanzieller Schiffbruch: Bootsfirma hat 6,8 Mio. Euro Schulden, Fortführung nicht gesichert.

Der oberösterreichische Yacht-Händler und Vercharterer Ecker Yacht & Flug GmbH um Geschäftsführer Johannes Kikinger ist insolvent. 19 Jobs sind betroffen. Laut Creditreform und KSV1870 hat die Firma, die Tochtergesellschaften in Kroatien, Griechenland und in der Türkei unterhält, rund 6,8 Millionen Euro Schulden angehäuft, davon 3,32 Millionen Euro bei Banken und 1,1 Millionen Euro beim Austria Wirtschaftsservice (AWS). Außerdem steht Ecker mit 1,75 Millionen Euro bei Schiffseignern in der Kreide. Die Aktiva haben einen Buchwert von 1,9 Millionen Euro, das freie Vermögen beträgt lediglich rund 81.000 Euro. Dazu zählt ein Boot im Wert von 15.000 Euro.

Die Vorgeschichte

Im Jahr 2008 hat die KGW Yacht Beteiligungs GmbH die Gesellschaft übernommen. „Schon nach der Übernahme zeigten sich finanzielle Schwierigkeiten dadurch, dass in den einzelnen Partnerländern Steuerrechtsprobleme und Steuernachforderungen aufgetreten sind“, heißt es im Insolvenzantrag. „In Griechenland wurde zudem ein Veruntreuungsfall mit einem Schaden von 200.000 Euro festgestellt.“

Zoll und Steuern erhöht

Im Jahr 2010 kam es in Kroatien zu Zoll- und Abgabennachforderungen in Höhe von 1,7 Millionen Euro. „Begründet wurden diese Steuerforderungen im Wesentlichen damit, dass das Unternehmen nicht als Charterunternehmen, sondern als reines Vermietungsunternehmen qualifiziert wurde“, heißt es im Antrag weiter. Von dieser Nachzahlung erholte sich Ecker „finanziell nicht mehr“ und konnte laut eigenen Angaben nur durch Fremdkapitalbedarf und den Versuch, Umsätze zu steigern, die Zahlungsfähigkeit aufrechterhalten. 2012 rutschte die Firma ins Minus.

Schwere See

Der Saisonbeginn 2012/13 erwies sich als sehr schwierig. Schließlich gewährte die Hausbank im März 2013 nur noch einen zusätzlichen Finanzierungsrahmen für die Winter-/Frühjahrs-Finanzlücke in Höhe von 350.000 Euro. „Mit dieser Kreditlinie war keine Fortführung gesichert“, heißt es im Antrag. So wurden seitens der Gesellschafter 100.000 Euro Eigenmittel dem Unternehmen zugeführt.

Sturm kommt auf

„Durch diese Schwierigkeiten im Frühjahr mussten einige Schiffe durch andere Partnerfirmen verchartert werden“, wird weiter erläutert. „Auch die Reparaturarbeiten im Winter konnten nicht fertig finanziert werden, sodass mit einem gewissen Umsatzrückgang für das Geschäftsjahr 2013 gerechnet werden musste, der letztlich eintrat.“

Neuer Eigner in Sicht?

Die Yachtfirma suchte nun Beteiligungspartner und Investoren. „Bis vor wenigen Tagen wurde noch mit einem Investor verhandelt und verschiedene Beteiligungsmodelle erörtert“, wird im Antrag erklärt. „Der Interessent präferiert jedoch eine Auffanglösung im Zuge des Insolvenzverfahrens.“ Eine Unternehmensfortführung ist laut Antrag noch nicht sichergestellt, daher kann noch kein Sanierungsplan unterbreitet werden.

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